Stonewall Noise Orchestra Sweet Mississippi Deal (2010) - ein Review von Sharyn

Stonewall Noise Orchestra: Sweet Mississippi Deal - Cover
0
0 Reviews
2
2 Ratings
6.75
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Stoner Rock/Metal


Sharyn
08.11.2011 12:36

Fett produziert kommt das dritte Stonewall Noise Orchestra Album "Sweet Mississippi Deal" daher, so viel ist sicher zu sagen. Wer die eigenen Hörgewohnheiten irgendwo zwischen Stoner Rock, Doom und Black Label Society angesiedelt hat, wird sich bei den 12 Tracks der Schweden immer mal wieder denken "Das hab ich doch schon mal irgendwo gehört". Es soll selbstredend nicht darum gehen, das kreative Rad neu zu erfinden, aber ein wenig mehr Eigenständigkeit täte der Truppe durchaus gut. Sänger Singe - nomen est omen - ist ganz eindeutig bei Zakk, Ozzy und einem jungen Chris Cornell in die Lehre gegangen und setzt auch gerne mal einen Fuzz-Effekt auf seine Stimme.

SNO bewegen sich zunächst sehr konsequent im Mid-Tempo Bereich oder auch darunter.
Track 5 "One Hundred" doomed mies gelaunt und schleppend auf über sieben Minuten vor sich hin und nimmt irgendwann ein abruptes Ende. Die Folgenummer "Stereo Minded" bringt endlich das ersehnte Gaspedal mit sich.
Gesanglich geht es diesmal stark in Richtung Mastodon, was für viele ein echtes Highlight darstellen mag. Für andere wiederum ist genau das ein weiterer Kritikpunkt.
"Skeletic Lounge" bringt einen weiteren Einfluss ein: Mit melodisch treibender Saitenarbeit und stampfenden Schlagzeug scheinen die fünf Nordlichter diesmal Richtung Seattle unterwegs zu sein und setzten diesen Trip auch bei "Underdog" fort.

Insgesamt hätten die Fünf auf den ein oder anderen Instrumentalpart verzichten können, denn damit treten sie viel zu schnell wieder auf die Bremse. Der Versuch mit "Rise Above" wieder etwas mehr Action rein zubringen wird spätestens mit dem Vocal-Filler "Please Hold, Please Hold" zunichte gemacht - schade, denn an sich ist der Track wirklich cool.
Kurz vor Schluss gibt's bei "All Systems Go" noch ein ausgiebiges Gitarrensolo und als ob das noch nicht genug war, graben SNO beim finalen Song "Interstate" noch mal richtig tief in der Trickkiste und zaubern ein Blasinstrument hervor. Scheint ein wenig so, als sei dies eine Art Alibi, um den Orchester Teil im Bandnamen zu erklären.

Das Ende ist, wie bereits der Anfang durch einen Audio-Enspieler gekennzeichnet. Dieser Tage scheinen immer mehr Bands Ausschnitte aus Filmen zu nehmen, um ihr Werk aufzupeppen. In diesem Fall verleiht der Effekt den zuvor komplett fehlenden Rahmen auf "Sweet Mississippi Deal".

Fazit: Abgesehen von der Produktion die positiv hervorzuheben ist, mangelt es SNO auf ihrem dritten Album "Sweet Mississippi Deal" gänzlich an einem roten Faden, Stilsicherheit, Entscheidungsfreude - wie auch immer.
Die Songs für sich genommen sind alles andere als schlecht: Doom-Jünger kommen bei "One Hundred" voll auf ihre Kosten, Grunge-Anleihen gibt es bei „Skeletic Lounge“ und "Underdog" und Fuzz-Fanatiker werden ihre Freude an "Rise Above" haben.
Als Album allerdings funktioniert eine derartige Genre-Vielfalt leider nicht besonders gut.

Punkte: 4 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.