Jahre später erst fand ich nach seltenen Hörversuchen Zugang zu der faszinierenden, eigentümlichen und häufig schlicht disharmonischen Stimmung. Freilich ist vieles schon in „Painting On Glass“ angelegt, nur mit nun deutlich spröderen Tönen.
In der Albummitte darf die sonst so kunstvoll avantgardistisch-klassisch singende Ann-Mari Edvardsen auch mal kurz hysterisch herumschreien. Ruhige Pianoklänge gibt es zwischendurch auch.
„Stream“, „Harvest“, „A Touch Of…“, „Hollow“ sind die Höhepunkte für mich mit den Momenten mit teilweise leicht vertrackter Schlagzeugarbeit; gerade letztgenannte Songs etwas sind auch nicht einheitlich, sondern bestehen eher aus zwei unterschiedlichen Teilen. Tiefpunkte gibt es eigentlich nicht, nur ist vieles, was die Band hier macht, schwer zu erfassen. Erstmal.
Ein spezielles, sehr kontrastreiches Werk. Es kann aber ungeheuer wachsen, wenn man die Muße findet, es immer wieder zu versuchen, und das Album nicht gleich ganz wegzusortieren. So ging es mir zumindest. Andere finden den Zugang vielleicht sofort, wieder andere Hörer womöglich nie, selbst wenn sie das Unternehmen „In This Room“ aufgeschlossen angehen. Aber sicher erscheint mir doch: Mal nebenbei so laufen lassen macht wirklich wenig Sinn.
Auf seine Weise ist das Album richtig toll, und ganz besonders geeignet für Leute, die hintereinander gerne atmosphärischen Black Metal, Björk oder andere Klangkünstler sowie auch moderne Klassik a la Arvo Pärt genießen können. Oder überhaupt alle Musikliebhaber, die gerne auf der famosen Seite www.nordische-musik.de stöbern.
Punkte: 8 / 10