Arjen Anthony Lucassen's Star One Victims Of The Modern Age (2010) - ein Review von Xeledon

Arjen Anthony Lucassen's Star One: Victims Of The Modern Age - Cover
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1 Review
22
22 Ratings
8.20
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


Xeledon
29.10.2010 19:55

Egal in welcher seiner zahlreichen musikalischen Inkarnationen, Arjen Anthony Lucassen ist die holländische Progressive-Ikone schlechthin und ein verlässlicher Garant für höchste musikalische Qualität. Das jüngste Kind des Multi-Instrumentalisten bot unter dem Namen GUILT MACHINE gleichermaßen relaxte wie düstere Klangkathedralen, ob und wie es aber mit der fürs erste abgeschlossenen AYREON-Saga weitergehen wird, steht in den Sternen. Genau von dort kommt inzwischen das, was der sympathische Hühne vor Jahren noch vehement dementiert hatte: Ein neues Album seines Space-Metal-Projektes STAR ONE.

Angesichts des quasi-legendären Status, den das Vorgängeralbum "Space Metal" schon bald nach seiner Veröffentlichung im Jahr 2002 erlangte und der vom brillianten "Live On Earth"-CD/DVD-Package aus dem Jahr 2003 eindrucksvoll unterstrichen wurde, gieren die Fans schon seit Jahren nach diesem Album. Und Lucassen kann es sich definitiv nicht leisten, den guten Ruf, den STAR ONE genießen, mit einem mittelmäßigen Produkt aufs Spiel zu setzen. Doch wer den Holländer kennt, der weiß um dessen herausragende Songwriting-Fähigkeiten. Insofern wird wohl keiner überrascht sein, dass Arjen Lucassen seiner beeindruckenden Diskografie mit "Victims Of The Modern Age" ein weiteres Hit-Album hinzufügt.

Die Songs sind dabei wesentlich straighter und Metal-lastiger als bei AYREON oder GUILT MACHINE. Trotz epischer Songlängen wirkt das gesamte Album extrem kompakt und langweilt zu keiner Sekunde. Thematisch lebt Arjen Lucassen wieder einmal sein Faible für Science-Fiction-Filme voll und ganz aus. Wo "Space Metal" aber größtenteils in die Tiefen des Weltalls vorstieß (mit Songs über Blockbuster wie "Alien", "Dune", "Stargate", "Star Wars" oder "Star Trek"), bleibt das neue Album sehr bodenständig mit Mutter Erde verbunden. Hier standen in erster Linie düstere Gesellschafts-Dystopien Pate (unter anderem "1984", "Matrix", "Blade Runner" und das häufig unterschätzte Terry-Gilliam-Meisterwerk "12 Monkeys"), welcher Song aber von welchem Film inspiriert ist, möchte Lucassen nicht verraten. Der aufmerksame Zuhörer ist also zu eifrigem Rätselraten eingeladen.

Unterstützung erfährt er dabei von vier überragenden Sängern. Entgegen seiner AYREON-Gewohnheiten greift Lucassen dabei auf das bewährte Kleeblatt des Vorgängeralbums zurück: Russell Allen (SYMPHONY X), Damian Wilson (THRESHOLD), Dan Swanö (NIGHTINGALE, ex-EDGE OF SANITY) und Floor Jansen (REVAMP, ex-AFTER FOREVER) geben sich die Ehre und zeigen, dass sie nach wie vor zum Besten gehören, was die internationale Metal-Szene an Sängern zu bieten hat. Und auch die Musiker sind alte Bekannte: Drummer Ed Warby (HAIL OF BULLETS, GOREFEST), Bassist Peter Vink, Keyboarder Joost van den Broek (ex-AFTER FOREVER) und Gitarrist Gary Wehrkamp (SHADOW GALLERY) unterstützen den Multi-Instrumentalisten Lucassen. Hier eine einzelne Person hervorzuheben, wäre höchstgradig unfair, STAR ONE liefern eine erstklassige Team-Leistung ab, die schon fast den Charakter einer "richtigen" Band annimmt.

Lohnt sich der Kauf von "Victims Of The Modern Age" also? Für Fans von "Space Metal" und den AYREON-Alben definitiv, aber auch jeder andere, der gut gemachter Prog-Mucke etwas abgewinnen kann, sollte hier einmal ein Ohr riskieren. Ist das Album besser als das STAR-ONE-Debüt? Nicht ganz, denke ich, denn die Melodien sind nicht ganz so ohrwurmig-zwingend, was zum Teil auch am bewusst etwas düstereren Anstrich liegen mag. Zumindest in einem ist "Victims Of The Modern Age" dem Debütalbum aber deutlich überlegen: Der Sound knallt um einiges fetter und liefert ein wesentlich besseres Gesamtklangbild. Wollen wir diese Truppe mit den neuen Songs auch wieder auf einer denkwürdigen Europa-Tournee erleben? Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!

(http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=15604)

Punkte: 9 / 10


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