Und nicht nur das, sie wurden natürlich auch liebevoll “entstaubt“ (sprich: Remastering), um das Album mit acht ansprechend klingenden Songs zu füllen, die vom Stil und Sound her ganz gut zusammenpassen. Wer Lust auf die Schnittstelle zwischen 70er-Rock, Hardrock und dem sich andeutenden NWOBHM-Sound hat, der bekommt hier eine recht breite Palette geboten. Mal mit viel Vorwärtsdrang abrockend (“Life In The City“, “Lifetime“), mal boogiemäßig verspielt (“The Late Show“), mal etwas ausschweifend wie beim über achtminütigen und sehr starken “My Lady“, aber auch mit Gute-Laune-Nummern hier und da. Auf welchen Stücken jetzt Adrian Smith, bzw. Dave Murray an der Gitarre zupfen, lässt sich nicht genau sagen, aber man kann auf jeden Fall nachvollziehen, dass Steve Harris beide für seine Band abwerben wollte und somit das Kapitel URCHIN recht abrupt im Jahr 1980 enden ließ. “High Roller“ ist also für Freunde von Power und Speed Metal gänzlich ungeeignet. Wer aber bei entspanntem Spät-70er-Hardrock die Anfänge der NWOBHM im Geiste nachvollziehen möchte, kann dies hier tun, Aufmachung und Klangqualität sind wie immer einwandfrei. Vielleicht nicht die spektakulärste und ganz bestimmt nicht härteste VÖ aus dem Hause HRR, aber ich bin mir sicher, dass auch der zweite Label-Auftritt von URCHIN seine Anhänger findet, die sich aus dem Fanlager von Hardrock-Acts wie UFO, URIAH HEEP oder FOGHAT rekrutieren lassen sollten.
Sgt. Kuntz
Punkte: 7 / 10