Evohé Tellus Mater (2005) - ein Review von Amixor33

Evohé: Tellus Mater - Cover
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1 Review
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1 Rating
6.50
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Amixor33
10.03.2013 15:22

Heute steht mal wieder zur Abwechslung eine Band im Fokus, die wahrscheinlich kein Mensch kennt und aus dem französischem Black Metal Untergrund kommt. Voilà, je présente le premier album de Evohé!

Der erste Song ist gleich mal weder im Booklet noch auf der Tracklist zu finden, ich nenne ihn innovativer weise „Intro“. Dieser fängt sehr lässig mit einer verzerrten Gitarre und gemächlichen Drums an, zwischendurch zurückhaltender Doublebase. Das reißt keine Bäume aus, kann sich aber hören lassen. 6 Punkte

Das ganze gipfelt ohne Pause in „Through The Eyes Of The Sky, I See...”, bei gleichzeitig verschärftem Tempo. Der Sound weiß dabei durchaus zu gefallen. Die Gitarren schaffen wirklich hörbare Melodien, das Schlagzeug klingt etwas dumpf und trotz der Tatsache, dass sich dies nicht hoch poliert anhört, muss man hier keinen ranzigen Proberaumklang befürchten. Was gefällt ist, dass nicht nur typische Black Metal Screams sondern abwechselnd oder auch gleichzeitig, tiefe mehr oder weniger gesprochene oder gebrummte Clean Vocals zu vernehmen sind. Das gibt dem Ganzen ein ansprechendes Spektrum. 6,5 Punkte

„Drawn In Fire“ startet flott und wird noch ein wenig flotter. Die Nummer geht gut nach vorne und hat etwas Mitziehendes. Die lyrische Wiederholung des Titels ist gut zu verstehen und markiert so etwas wie ein Refrain oder ein Wiedererkennungswert. Auch obig vermerkte Dualstimmlichkeit ist wieder vorhanden, hier aber nicht mal zwingend notwendig. Von Langeweile sind wir hier zum Glück weit genug entfernt. 7 Punkte

Nahtlos gestaltet sich der Übergang zu „Frozen Fate“, welcher nicht sofort bemerkt wird. Trotz englischem Titel wird hier auf einmal französisch gesungen. Sonderlich bemerken wird man dies aber nicht, sodass eventuelle Aversionen absolut unbegründet sein sollten. Die sachten Stimmungswechsel finde ich sehr gelungen, die Gitarrenarbeit erfindet hier das Rad zwar nicht neu – lässt sich aber gut hören. Neben den eher gesprochenen Vocals reihen sich noch leichte Death Metal Growls ein, sodass nun alle drei(!) Sänger präsent sind. 7 Punkte

Der Landessprache bleibt die Band auch bei „Terin`na“ treu und nimmt die ersten paar Sekunden das Tempo etwas heraus, was zwar nicht lange andauert aber gut getimed ist. Dies geschieht auch noch ein paar Mal im Song was für eine abwechselnde Dynamik sorgt. Der angenehme Gitarrenklang und das musikalische Gesamtpaket haben sich bis hier her gut etabliert, verlieren aber langsam und stetig an Reiz. Das Lied geht noch voll in Ordnung, bekommt aber nur „noch“ 6,5 Punkte

Der Titeltrack „Tellus Mater“ stemmt sich diesem abfallenden Trend aber sofort entgegen. Mit schleppenden Gitarren und lediglich Snare und High-Hats wird die Geschwindigkeit gedrosselt, auch die Vocals passen sich dem an und beenden die Raserei. Für einen Ausflug in all zu atmosphärischen Ebenen klingt es zwar noch zu rau, aber Ansätze sind vorhanden. Eine durchaus willkommene Abwechslung. 6,5 Punkte

Mit „In Crowned Places“ wechseln wir wieder ins Englische und begeben uns wieder in das gewohnte Schemata. Der Song ist jetzt kein Ausreißer oder wesentlich schlechter, auch die wechselnden Gesangparts werden geschickt genutzt, aber so langsam wären Akzente wieder fällig weil es austauschbar wird. 5,5 Punkte

Das nächste Lied taucht offiziell wieder nirgendwo auf und stellt ein kurzes „Interlude“ dar. Die Idee etwas Ruhiges, Akustisches einzubauen ist gut und auch notwendig, reißt aber leider kaum, noch wird darauf aufgebaut was eine vergeudete Vorlage bedeutet. 5 Punkte

„Rotten Angel“ heißt der vorletzte Song und ist mehr oder weniger zweisprachig, auch wenn dies nicht unbedingt sinnig, notwendig oder hervorstechend ist. Geboten wird gehobener Durchschnitt, leider aber nichts Neues mehr. 5 Punkte

Den Abschluss bildet „Night“, gleichzeitig der längste Song des Albums. Das könnte auf eine gewisse Epik hoffen lassen, welche zwischendurch mit der Melodieführung auch schüchtern aufgezeigt wird. Auch Tempo und Rhythmus werden fleißig hin- und hergewechselt, man bemüht sich augenscheinlich noch mal. Gegen Ende wird es tendenziell langsamer und ruhiger und das Album schließt rund und ausklingend was definitiv ein Pluspunkt ist. Wird auch mit 6,5 Punkten quittiert.


Fazit:
Das Cover passt in gewisser Weise zur Band, wenngleich wohl unabsichtlich. Es sieht nicht nach 08/15 Standartbild aus, sticht aber auch nicht sehr hervor. Die Farben sind sehr trist und irgendwie nichtssagend, die Bookletgestaltung unglücklich. Der Text ist in eben jenem Grün geschrieben, unterlegt mit ähnlicher Farbe wenige Farbtöne tiefer. Finde ich leider gar nicht ansprechend.
Die Musik klingt auf Dauer sich leider auch zu sehr ähnlich, wenngleich mit drei wirklich unterschiedlich klingenden Vokalisten und Tempowechseln gut gearbeitet wurde. Ich tu mir nur schwer den Sound zu beschreiben. Es ist nicht sonderlich atmosphärisch, nicht übertrieben rau, rumpelig oder eintönig, aber auch nicht hochemotional rasend, nicht bedrückend oder durch die Bank aggressiv. Er klingt latent anders, aber definitiv nicht neu. Es ist ein passables Debüt, welches wohl aber nicht sonderlich viel Beachtung finden wird. Ein guter Auftakt, eine solide Basis – aber noch kein Meisterwerk. Eine unverbindliche Hörprobe dürfte es aber allemal wert sein.


(http://etalusicore.blogspot.de/2013/03/evohe-tellus-mater-2005.html)

Punkte: 6.5 / 10


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