Noctum The Seance (2010) - ein Review von Sgt. Kuntz

Noctum: Seance, The - Cover
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8.17
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
19.11.2010 09:39

Eine Séance, also ein Art spirituelles Ferngespräch mit denen, die nicht mehr unter uns weilen (dürfen oder müssen, je nach Anschauung), wollen die Schweden von NOCTUM abhalten. Als Medium genügen dabei anscheinend ganz profan Gitarre, Bass und Schlagzeug. Und die “Angerufenen“ sind wohl, nach dem ersten Höreindruck, mal wieder 70er-Okkult/Doom/Heavy Rock-Bands, angefangen von BLACK SABBATH, über alte PENTAGRAM bis WITCHFINDER GENERAL. Das ist eigentlich seit WITCHCRAFT, spätestens aber seit THE DEVIL’S BLOOD nicht mehr wirklich originell, aber was will man dagegen tun? Wenn man nicht gerade Kenner der okkulten Materie ist, oder gar Gesinnungsschnüffler, muss man sich darauf einlassen und versuchen, objektiv ein wenig von der angestrebten Atmosphäre aufzusaugen. Treibende Kraft hinter NOCTUM ist seit deren Gründung 2009 Bassist Tobias Rosén, der auch bei SINNERS BLADE spielt (ehemals HITMAN) und beim letzten Keep It True bereits einige Promo-CDs dieser neuen Band unters Volk brachte. Von diesen abgesehen, ist “The Seance“ das erste offizielle Album der Band, erhältlich auf Vinyl (HRR) und demnächst auf CD (Stormspell).

Und ein wohl gelungenes Erstlingswerk ist es geworden, mit einer von knackigen Riffs angefeuerten Offensive, beginnend beim Opener und Titelsong. So sollte man Doom Metal-Jünger schnell in der Tasche haben. Insgesamt fährt man eine ordentliche Mischung aus metallischer Härte, rockigem Spieltrieb und beschaulicher Grusel-Atmosphäre. Reiner Doom Metal ist es keineswegs, zumindest wenn man diesen allein am Musiziertempo festmacht. Dafür scheinen einige NWOBHM-Bands einen bleibenden Eindruck bei den beiden Gitarristen hinterlassen zu haben. Und ja, das darf man ruhig als Kompliment auffassen. Einzig auffällig: Auch nach mehreren Durchgängen schaffen es nur wenige Songs, “The Seance“ und “Children Of Darkness“ ausgenommen, sich so richtig in den Gehörgängen festzusetzen. Woran das liegt, ist gar nicht so leicht auszumachen, denn weder handwerklich, noch soundtechnisch oder vom Songwriting her gibt es irgendwelche gravierenden Mängel festzustellen. Vielleicht liegt es an einer Übersättigung meinerseits, wofür die Band zwar nichts kann, aber das ist nun mal der Nachteil, wenn man auf einen fahrenden Zug mit aufspringen will. Dennoch sollten sich Fans der eingangs erwähnten Vorbilder (+ HOUR OF 13, GHOST, JEX THOTH, usw.) via MySpace oder Ähnliches ein eigenes Bild machen.

Sgt. Kuntz

Punkte: 7 / 10


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