Atlantean Kodex The Golden Bough (2010) - ein Review von xzarnado

Atlantean Kodex: Golden Bough, The - Cover
2
2 Reviews
80
80 Ratings
9.06
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Epic Metal



12.12.2010 00:11

Waren AK schon mit ihrem Pnakotic Demos eine von mir doch mit großen Erwartungen durchtränkte Band, haben sie eben jene auch mit ihrem Album vollkommen erfüllt - sogar übertroffen.

Vorweg möchte ich vor allem erstmal die Produktion des Albums loben. Selten etwas so passendes gehört. Super aus differenzierte Instrumente, jedes Instrument kommt genau so laut daher, wie ich es als perfekt beschreiben würde. Dazu noch diese wahnsinnige Drumproduktion sowie das unfassbare Drum-SPIEL. Kein Drum-PC, das hört man an jeder Ecke und jedem Ende raus. Wahnsinn!

Nun zu den Songs:
Fountain Of Nephente ist für mich ein perfekter Einstieg und ich finde die kleine Parallele zu dem auf dem Demo enthaltenen "From Shores Forsaken" schlicht und ergreifend passend und perfekt. Das Album mit einem Wellen-Geräusch starten zu lassen und dann so einen Knaller vor dem Herren zu bringen, ist einfach untopbar. Dazu kommt noch, dass an den Gitarren so unfassbar viel passiert, dass ich beim ersten Durchgang der Scheibe gedacht habe, sie haben alle ihre Ideen und Riffs bereis hier verbraten.

Pilgrim allerdings toppt diesen Song noch. Es ist eventuell - neben der Bandhymne - der beste Track auf dem Album für mich derzeit. Unfassbares Songwriting was hier an den Tag gelegt wird und die Chöre am Ende des Stückes, die einige an Child Of time erinnern, ist so unfassbar stark, das ist einfach purer epischer Heavy Metal auf Top-Niveau. Wäre das Album ab hier ein gnadenloser Reinfall, es hätte sich allein schon wegen der ersten 2 Tracks gelohnt zu kaufen. Aber es soll ja noch besser werden...

Temple Of Katholic Magick (The White Godess lass ich mal raus) schlägt dann in die gleiche Kerbe wie die ersten beiden Tracks und hier gefällt mir gerade die Art wie der Sänger den Text singt. Es ist auf der einen Seite sehr einprägsam und ergreifend, auf der anderen Seite aber auch vielseitig und toll gemacht. Ich finde es immer wieder spannend, dem Sänger zuzuhören. Seine Stimme ist zwar nicht technisch hopchwertig wie die eines Bruce Dickinson oder eines Eric Adams, aber das ist wurscht, denn schlecht ist sie nicht. Dazu kommt noch, dass manchmal die Stimme im Hintergrund und dann mal wieder im Vordergrund steht, was perfekt arrangiert wurde und keinesdalls negativ auffällt.

Mit dem schnellen Rocker "Disciples Of The Iron Crown" werden manche ihre Probleme haben, weil er anfänglich so gar nicht ins Konzept reinpasst. Wenn man erstmal die 3 Epen gehört hat, will man eigentlich genau so weiter machen. Allerdings finde ich den Bruch mit diesem Song, der das Album praktisch in 2 Hälften spaltet passend und genau zur Rechten Zeit. Ein wenig Abwechslung steht gerade dieser Musikrichtung gut ins Gesicht. Jetzt werden viele denken "schön udn guit, aber der Song an sich ist halt nicht toll" und hier muss ich halt vehement widersprechen. Ich finde den Song grandios und von der hintergedanklichen Punktzahl mittlerweile genauso gut wie die ersten 3 Songs. Dass der Chorus etwas... arm geraten ist, ist nun wirklich der einzige Knackpunkt. Ansonsten ist es gut, auch mal die Band richtig rocken zu sehen.

Vesper All Hymn ist dann wohl der abwechslungsreichste Song, der durch einen grandiosen aufbau im Albumkontext besticht. Wäre der Track von Anfang an sehr balladesk ausgefallen und würde er sich nicht erst dazu hinentwickeln, würde das den Album nach Disciples Of The Iron Crown wohl etwas seltsam klingen und es wäre schlicht unpassend. So aber hat man sich die Gedanken gemacht, was ich sehr toll finde. Der Track hier ist auch wieder mehr auf den Gesang ausgelegt wie ich finde und zeigt, dass der Sänger gut was drauf hat, Emotionen rüber zu bringen. Technik ist nicht alles, Gefühl ist mir wichtiger und hier kommt eine gute Technik mit viel Gefühl rüber. Einfach nur toll!

"The Atlantean Kodex", die Bandhymne ist dann mein absolutes Highlight der Scheibe. Was hier abgeht, ist der Wahnsinn in Tüten. Es ist packend, ergreifend, fortreißend und einfach nur Adrenalinausschüttent. Obwohl das Tempo nicht so hoch wie bei Disciples Of The Iron Crown ist, finde ich, passiert hier noch mehr. Es reißt einen mit fort, treibt einen durch den ganzen Song und lässt einen erst los, wenn der Song beendet wird. Wenn das nicht ein absoluter Oberhit ist, weiß ich auch nicht.

A Prophet In The Forest kannte ich ja teilweise schon von den Pnakotic Demos. Aber was die Band letztendlich in der Zeit seit den Demos hier draus gemacht hat, ist einfach so unfassbar viel mehr, dass ich ein Dauergrinsen habe, wenn ich den Song wöre. War er auf den Demos schon sehr gut, ist er jetzt ein absoluter Meilenstein des Epic Heavy Metals. Als letzten Song so ein unfassbares Brett zu bringen, ist schon sehr geil. Und mit dem Track (plus dem Titeltrack was aber nur ein Outro ist) das Album zu beenden und den Zuhörer nach 65 Minuten fassungslos ob dessen was er da gerade gehört hat, zurück zu lassen ist sehr geil - weil man will am liebsten gleich noch mal das Album hören. Denn diese 65 Minuten gehen eifnach so schnell um, als würde ich Slayers Reign In Blood hören, die gerade mal halb so lang geht.

Atlantean Kodex haben geschafft für mich persönlich jedes, aber wirklich jedes Manowar-Album im Vorbeigehen zu schlagen - aber vor allem, weil es auch als Vergleich passend ist, "Into Glory Ride" ganz alt aussehen zu lassen. Sie schaffen es, teilweise das Tempo anzuziehen und dennoch episch zu sein. Sie schaffen es, Songs zu schreiben die ich zum einen als zeitgemäß empfinde, was wahrscheinlich an der Produktion liegt, aber auch als zeitlos ansehe, denn in 10 Jahren wird dieses Album immer noch ein Meilenstein sein. Ein Fels in der Brandung dafür, dass man wischen 1990 und 2011 immer noch wahnsinnig guten Epic Metal spielen kann. Für mich reiht sich damit Atlantean Kodex jetzt schon ohne große Probleme in die Riege der wahnsinnig guten Epic Bands wie Manilla Road, Bathory oder Manowar ein. Ein absolutes Meisterwerk und eine Dekade mit diesem Album zu beginnen zieht entweder weitere wahnsinnig gute Alben von der gleichen oder anderen Bands nach sich - oder 2010 bleibt als einziges Jahr in den folgenden 10 Jahren ein wahnsinnig gutes Metal-Jahr.

*verneig* Ganz klar mit unfassbar großem Abstand die Platte des Jahres.

Punkte: 10 / 10


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