Judas Priest Ram It Down (1988) - ein Review von Monolith

Judas Priest: Ram It Down - Cover
2
2 Reviews
82
82 Ratings
8.07
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Monolith
10.04.2015 21:38

Mit "Ram it down" verhält es sich eigentlich ähnlich wie mit dem Nachfolger "Painkiller" - ähnlich wuchtig, aber deutlich abwechslungsreicher. Hier bekommen wir schnelle Lieder, langsame Lieder, energische Lieder, epische Lieder, doch alle haben ähnliches Hitpotential und sind weitestgehend Mitsinghymnen.

Das fängt schon beim Opener an. Ein Schrei raunt durch die Boxen, es folgen schnelle Riffs und ein Halford in Höchstform - wie man es seit mittlerweile fast einer Dekade kennt. "Ram it Down" ist hier wahrlich Programm. Darauf folgt dann "Heavy Metal" und dass auch hier dem Namen alle Ehre gemacht wird, erkennt man gleich am Anfang mit einer ziemlich bösen Soloeinlage. Lieder schreiben über Metal, sowas gab es schon vorher, doch Judas Priest bringen diese Idee auf die nächste Stufe. Wenn der Chorus immer wiederholt "Heavy Metal! What do you want?" lautet, während Rob Halford im Laufe des Stücks sich in Extase schreit, haben wir es hier mit nichts mehr als einer Ode an den Heavy Metal zu tun. Das mag jetzt hier etwas plump klingen, das Stück sei jedoch wärmstens empfohlen, es klingt deutlich genialer als hier beschrieben.

Auf "Love Zone" jedoch werden jegliche Erwartungen gesprengt! Erst dieser 80er Stil Schlagzeuglauf, und dann zeigt sich Halford hier als eine richtige Bestie! Ein Blick auf die Lyrics zeigt, dass es auf "Love Zone" nichts mit Romantik zu tun hat, demnach ist Halfords pavianähnliches Geschrei hier sehr passend!

"Come and get it", Heavy Metal gepaart mit einer ordentlichen Portion Hard Rock im AC/DC-Stil. Ein raunender Halford begleitet von unter Strom stehenden Gitarren. Na klar ist es kitschig, aber dieser Kitsch klingt geil, warum sich dafür schämen? Ich jedenfalls würde mir ein Lied dieses Kalibers gerne mal auf einem Konzert wünschen.

Dann geben Priest auf "Hard as Iron" wieder noch mehr Gas als vorher. Das Stück strotzt vor Energie und lässt keine Wünsche offen. Ich meine, das Stück hätte ebenso auf "Painkiller" vorhanden sein können, so episch ist es!

Ein Höhepunkt, der von den anderen Stücken deutlich aus der Reihe fällt, ist "Blood Red Skies", ein mit ein paar Synthies begleitetes Stück, das im Gegensatz zu den restlichen Prüglern auf dem Album seine Zeit braucht. Wer sich bereits dran gewöhnt hat, nach spätestens 5 Sekunden auf die Ohren zu bekommen, wird hier vermutlich die ersten male weiterskippen. Sollte er jedoch mal Interesse an dem Stück hier haben, so wird "Blood Red Skies" definitiv ein neuer Lieblingssong. Rob Halford zeigt sich etwas einfühlsamer auf dem Stück, zudem baut sich das Lied im Laufe der sieben einhalb Minuten so auf, dass man am Ende es unbedingt noch mal hören will.

Der letzte wirklich andere Song ist "Monsters of Rock". Die Drums peitschen langsam und bedrohlich umher, die Gitarren bis zum Anschlag aufgedreht und am Ende hat sich der Chorus komplett in's Ohr gebohrt. Ein Rausschmeißer, der perfekt zum Gesamtkonzept des Albums passt.

"Ram it Down" wird für immer im Schatten seines Nachfolgers "Painkiller" stehen. Doch deshalb macht dieses kleine Faktum dieses Album noch lange nicht schlecht. Es ist eher ein Geheimtipp für diejenigen, die Judas Priest noch nicht kennen, oder etwas ähnliches wie "Painkiller" suchen. Hier treffen Abwechslung, Energie und purer Heavy Metal aufeinander!

Punkte: 10 / 10


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