Iron Maiden The Final Frontier (2010) - ein Review von Mr.Killjoy

Iron Maiden: Final Frontier, The - Cover
21
21 Reviews
176
176 Ratings
7.47
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Mr.Killjoy
29.11.2010 11:41

Nein, wir haben kein Maiden der 80er, aber wollen wir das? Wir brauchen es definitiv nicht. Denn jede Band muss sich weiterentwickeln und kann nicht immer die selben Songs schreiben. Der maidentypische treibende Rhytmusaufbau, ist mehr als ausreichend vorhanden. Es gibt jede Menge tolle Riffs, maidentypische Melodien, mega Soli und hochklassigen Gesang (wer hätte es auch anders erwartet) und einen Bass, der - wie immer - sowohl als Grundlage (zusätzlich zum Schlagzeug) für den Rhytmus, als auch als Melodieinstrument fungiert.
Damit sind im Prinzip alle maidentypischen Faktoren vorhanden. Sie werden lediglich anders eingesetzt, als in den 80ern und das Songwriting ist weiterentwickelt. Die spannungsaufbauenden ruhigeren Anfänge werden hier auch öfter verwendet als früher, aber das ist ja schon auf "Brave New World" öfter als auf z.B. "The Number Of The Beast" . Grundsätzlich machen Maiden es einem mit einigen progressiven Klängen und sehr komplexen Songstrukturen beim ersten Hören nicht einfach, man muss das Album öfter hören, um es zu verstehen, als die älteren. Sobald man es verstanden hat ist es aber ähnlich genial. Die Eingängigkeit der Songs der zweiten Hälfte der Scheibe fällt erts beim zweiten oder dritten hören auf. Und gerade das macht die Scheibe so spannend.

Das Album beginnt mit einem ziemlich interessanten Intro, was nur leider etwas zu lang ist und deshalb auf Dauer auf die Nerven geht. Der anschließende Opener und Titeltrack, "The Final Frontier", hat ein geniales locker rockendes Riff, was ein tolles Feeling mit sich bringt. Der Song hat Ohrwurmcharakter, mega Soli und einen einprägsamen Text. Klasse Opener und absolut epische Hymne. Der Wohl eingängigste Song des Albums.

"El Dorado", das erste Highlight des Albums, fängt mit einer überraschenden "Gefrickelexplosion" an, auf die ein eingängiges Megariff folgt. Der Song ist im weiteren Verlauf sehr gut gesungen, enthält gute Soli, die zwar nicht so perfekt passen, wie im Opener, aber immernoch gut passen. Wieder ein toller Refrain. Am Ende noch einmal die "Gefrickelexplosion".

"Mother Of Mercy" hat wieder einen tollen Refrain mit Ohrwurmcharakter und schließt natlos an die Qualität seiner Vorgänger an. Toller Spannungsaufbau am Anfang.

Die Ballade "Coming Home" ist super schön gesungen und klasse komponiert. Auch hier fallen die Soli wieder positiv auf.

"The Alchemist" ist einer der beiden Songs des Albums, die mir nicht so gut gefallen. Dennoch ist der Song ein flotter Rocker, sehr maidentypisch und mit Sicherheit ein Live-Kracher.

Mit "The Isle Of Avalon" folgt der zweite Song, der mich nicht so übermäßig begeistern kann. Er läutet die zweite kompliziertere Hälfte des Albums auf eine nicht sehr sanfte Art und Weise ein, da ich ihn für den komplexesten Song des Albums halte.

"Starblind" ist das zweite Highlight des Albums und überrascht mit einem nicht zu langem spannenden Aufbau, einem darauf folgenden maidentypischen Riff, klasse gesungenem Refrain und einer nicht störenden Leadgitarre, die ab dem ersten Refrain immer im Hintergrund ein wenig soliert. Mit einem super heavy Riff wird bei 4 Minuten und 5 Sekunden ein epischer Instrumentalpart mit richtig geilen Soli begonnen, welcher am Anfang der sechsten Minute seinen absoluten Höhepunkt findet und zu Beginn der siebten Minute wieder in einer Strophe mündet. Beim ersten Hören mag der Song ziemlich vollgepackt wirken. Dies täuscht. Er hat zwei super eingängige Metalriffs, auf denen quasi der ganze Song beruht.

Der folgende Song "The Talsiman" ist ein weiterer Song, den man öfter hören muss, aufgrund seiner hohen Komplexität und seiner Länge. Er enthält ähnlich tolle Riffs wie Starblind einen ruhigen Anfang, ist mal wieder absolut göttlich gesungen, absolut maidentypisch und episch zugleich. Definitv ein weiteres Highlight. Auch dieser Song strotz nur so von eingängigen Maidenriffs, man muss sie nur verstehen können.

"The Man Who Would Be King" kann nicht ganz mit seinen Vorgängern mithalten, kann aber mit seinem grandiosen Mittelpart durchaus überzeugen. Der Song ist leider etwas weniger maidentypisch als seine Vorgänger und auch nicht so gut gesungen. Aber es muss ja auch nicht jeder Song die Klasse von "Starblind" oder "The Talisman" erreichen. Der Song ist definitiv gut.

Am Ende kommt dann noch DER ÜBERSONG SCHLECHTHIN "WHEN THE WILD WIND BLOWS". Der beste ruhige, sich stetig steigernde Aufbau. Die besten Instrumentalparts, mit riesen Soli. Super Text, wunderbar gesungen, wie fast alle Songs der Scheibe. Der Song, der zusammen mit dem Opener das beste Feeling vermittelt, besonders, wenn man ihn bei einem nächtlichen Spaziergang hört. Einfach Genial.

Fazit:
This Is Heavy Metal! Das beste Maidenalbum seit der "Brave New World", ein musikalisch meisterhaftes Feuerwerk. Zusammen mit "Brave New World" kann ich dieses Album auf eine Stufe mit Klassikern wie "Powerslave", "Somewhere In Time" usw. stellen. Es ist zwar anders, aber genau so geil. Leuten, die mich wegen dieser Gleichstellung für verrückt halten sei gesagt, dass es ja nicht jeder so sehen muss, dass das Album aber definitiv besser ist als alle Veröffentlichungen Maiden's aus den 90ern. Ich bin der Meinung, dass jeder, der diesem Album weniger als 7 Punkte gibt, es einfach nicht verstanden hat.


Achja und zum Schluss noch: Das Cover ist genial! Der aktuelle Eddie ist genial! Ihr müsst nicht immer jeden Eddie verfluchen, der nicht das typische Eddiegesicht hat. Der neue sieht auch genial aus. Maiden müssen mit ihrem Maskottchen machen dürfen was sie wollen. Auch wenn's nicht jedem gefällt. Mir gefällt der spacige Eddie sehr gut.

Punkte: 10 / 10


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