Fangen wir bei Rapid Fire an. Ja, dieses Lied ist schnell und am Anfang geht es auch gut ab, aber wo bleibt die Abwechslung? Spätestens nach der 2. Hälfte ist dieses Lied nur noch ermüdend und langweilig. Die Riffs wechseln vielleicht von der ersten und der zweiten Strophe, allerdings werden sie vom Schlagzeug fast übertönt und Rob Halford zeigt sich da bereits sehr gelangweilt. Am Anfang hätte man ein Scream von ihm erwarten können, aber Fehlanzeige. Dieses Lied plätschert vor sich hin.
Als nächstes kommt "Metal Gods". Auch hier wieder ein guter Anfang, doch keinerlei Abwechslung. Der Refrain hat Ohrwurmpotential, wurde jedoch dafür nicht ausgebaut. Wenn man schon die Zeit hat und Soli etc. weglässt, dann hätte man wenigstens einen schönen Refrain einbauen können.
Und dass der Song "Breaking the Law" so hochgelobt wird, kann ich einfach nicht verstehen. Dieses Lied hebt sich, bis auf den Riff, kein bisschen von den anderen Liedern ab. Anstelle diesem hier hätten sie genausogut "Steeler", oder "Grinder" nehmen können, ein Video drumherum drehen können, und alle Kritiker hätten dies als Durchbruch bezeichnet.
Ich bin leider enttäuscht, was das Album angeht. Ich habe es mir gekauft, weil es hieß, dass es zu den Grundsteinen des Heavy Metals gehören würde. Doch stattdessen finde ich hier ein durchschnittliches Hard Rock-Album vor, dessen Erfolg und Hype äußerst ungerechtfertigt ist. Es gibt 1 Punkt für die guten Ansätze, die man auf dem Album findet. Zudem 1 Punkt für wenigstens einen Liebling auf dem Album: Living after Midnight. Machen insgesamt 2 Punkte.
Mehr kann ich beim besten Willen nicht geben. Judas Priest haben so viele Hits geschrieben, sogar der stark kritisierte Nachfolger "Point of Entry" glänzt gegenüber diesem Album. Schade...
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Da ich mir die "30th Anniversary Edition" gekauft habe, werde ich allerdings noch das Bonusmaterial mitbewerten. Judas Priest spielen das gesamte "British Steel" Album live. Und ich muss sagen, ich bin fasziniert, wie herausragend das ganze Live klingt. Mit der richtigen Lautstärke zünden so gut wie alle Lieder, ohne irgendwie langweilig zu werden. Auch zeigt sich Rob Halford - und das noch nach 30 Jahren - deutlich besser, als auf den Studio Versionen der Lieder. Das macht einen Punkt wieder gut. Außerdem spielen Judas Priest nicht nur plump die 9 Lieder, sondern erweitern ihre Setlist noch einmal um fast dieselbe Menge an Liedern. Und das kann sich hören lassen: von "The Ripper", über "Victim of Changes" bis hin zum klassisch krönenden Abschluss "You've got Another thing Comin'" bieten Judas Priest eine gute Auswahl an Krachern. Nur das Publikum macht mir Sorgen, zumal die Zwischenrufe dort immer klingen, als würde manche die Band ausbuhen. Ich kann jedem Käufer die Anniversary-Edition empfehlen, denn Live klingt "British Steel" um ein Vielfaches besser, als man es der Studio-Version je zutrauen würde.
Insgesamt gibt es 4 Bonuspunkte. 1 für die unglaubliche Live-Umsetzung des Albums und weitere 3 Punkte für die erweiterte Setlist mit einigen Klassikern.
Einen weiteren halben Punkt gibt es noch für die DVD, denn dort bekommt man das Konzert in voller Länge zu sehen. Das Interview zum Making of des Albums interessiert mich hingegen weniger, daher keine Punkte dafür.
Punkte: 6.5 / 10