Judas Priest British Steel (1980) - ein Review von Monolith

Judas Priest: British Steel - Cover
3
3 Reviews
130
130 Ratings
8.86
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Monolith
28.05.2013 10:43

Ich werde nie verstehen können, wie man diesem Album so eine hohe Bewertung geben kann. British Steel ist für mich nichts Anderes, als ein Hard Rock Album. Mit Judas Priest hat das alles überhaupt nichts zu tun. Mal ehrlich: Wer die Band von "Sad Wings of Destiny" bis "Stained Class" verfolgt hat (Rocka Rolla lasse ich bewusst raus, auch wenn dort schon die typischen Priestansätze da waren), der konnte zumindest zwei grundlegende Priest-Merkmale erkennen: Zum Einen die gefühlsvollen und dennoch kräftigen Vocals von Rob Halford. Nicht zu vergessen seine hohen Gesangspassagen. Dazu kommt noch die geniale Gitarrenarbeit und die Abwechslung, die einem auf so ziemlich jedem Album geboten wird. Aber British Steel hat gar nichts davon.

Fangen wir bei Rapid Fire an. Ja, dieses Lied ist schnell und am Anfang geht es auch gut ab, aber wo bleibt die Abwechslung? Spätestens nach der 2. Hälfte ist dieses Lied nur noch ermüdend und langweilig. Die Riffs wechseln vielleicht von der ersten und der zweiten Strophe, allerdings werden sie vom Schlagzeug fast übertönt und Rob Halford zeigt sich da bereits sehr gelangweilt. Am Anfang hätte man ein Scream von ihm erwarten können, aber Fehlanzeige. Dieses Lied plätschert vor sich hin.

Als nächstes kommt "Metal Gods". Auch hier wieder ein guter Anfang, doch keinerlei Abwechslung. Der Refrain hat Ohrwurmpotential, wurde jedoch dafür nicht ausgebaut. Wenn man schon die Zeit hat und Soli etc. weglässt, dann hätte man wenigstens einen schönen Refrain einbauen können.

Und dass der Song "Breaking the Law" so hochgelobt wird, kann ich einfach nicht verstehen. Dieses Lied hebt sich, bis auf den Riff, kein bisschen von den anderen Liedern ab. Anstelle diesem hier hätten sie genausogut "Steeler", oder "Grinder" nehmen können, ein Video drumherum drehen können, und alle Kritiker hätten dies als Durchbruch bezeichnet.

Ich bin leider enttäuscht, was das Album angeht. Ich habe es mir gekauft, weil es hieß, dass es zu den Grundsteinen des Heavy Metals gehören würde. Doch stattdessen finde ich hier ein durchschnittliches Hard Rock-Album vor, dessen Erfolg und Hype äußerst ungerechtfertigt ist. Es gibt 1 Punkt für die guten Ansätze, die man auf dem Album findet. Zudem 1 Punkt für wenigstens einen Liebling auf dem Album: Living after Midnight. Machen insgesamt 2 Punkte.

Mehr kann ich beim besten Willen nicht geben. Judas Priest haben so viele Hits geschrieben, sogar der stark kritisierte Nachfolger "Point of Entry" glänzt gegenüber diesem Album. Schade...

_______________________________________________________________________________________

Da ich mir die "30th Anniversary Edition" gekauft habe, werde ich allerdings noch das Bonusmaterial mitbewerten. Judas Priest spielen das gesamte "British Steel" Album live. Und ich muss sagen, ich bin fasziniert, wie herausragend das ganze Live klingt. Mit der richtigen Lautstärke zünden so gut wie alle Lieder, ohne irgendwie langweilig zu werden. Auch zeigt sich Rob Halford - und das noch nach 30 Jahren - deutlich besser, als auf den Studio Versionen der Lieder. Das macht einen Punkt wieder gut. Außerdem spielen Judas Priest nicht nur plump die 9 Lieder, sondern erweitern ihre Setlist noch einmal um fast dieselbe Menge an Liedern. Und das kann sich hören lassen: von "The Ripper", über "Victim of Changes" bis hin zum klassisch krönenden Abschluss "You've got Another thing Comin'" bieten Judas Priest eine gute Auswahl an Krachern. Nur das Publikum macht mir Sorgen, zumal die Zwischenrufe dort immer klingen, als würde manche die Band ausbuhen. Ich kann jedem Käufer die Anniversary-Edition empfehlen, denn Live klingt "British Steel" um ein Vielfaches besser, als man es der Studio-Version je zutrauen würde.

Insgesamt gibt es 4 Bonuspunkte. 1 für die unglaubliche Live-Umsetzung des Albums und weitere 3 Punkte für die erweiterte Setlist mit einigen Klassikern.

Einen weiteren halben Punkt gibt es noch für die DVD, denn dort bekommt man das Konzert in voller Länge zu sehen. Das Interview zum Making of des Albums interessiert mich hingegen weniger, daher keine Punkte dafür.

Punkte: 6.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.