Allerdings ist sein Soloprojekt Sons of Liberty nicht deshalb gegründet worden, weil er unbedingt zeigen wollte, wie gut er singen kann, die Hintergründe sind politischer Art. Denn laut Schaffer hatte er ca. ein halbes Jahr vor dem Release dieses Albums einige Sachen über seine Regierung und gewisse geopolitische Ereignisse gehört, die ihn völlig entsetzt haben. Diese Sachen kann man jetzt als Verschwörungstheorie oder als bittere Wahrheit sehen, ich habe allerdings keinen Nerv für solche Diskussionen und beziehe dazu jetzt auch keine Stellung, allerdings wurde Schaffer so ziemlich schnell vom loyalen Patrioten (siehe "Iced Earth - The Glorious Burden") zum Verfechter der amerikanischen Regierung, was zur Folge hat, dass nun kaum ein Interview mit ihm ohne ein wenig Polit-Talk zu führen, geführt wird. Wie Megadeth-Sänger/Gitarris Dave Mustaine, so durfte während des Releases von "Brush-Fires of the Mind" auch ein Jon bei Alex Jones Platz nehmen und ihm etwas über sein plötzliches "Erwachen" (siehe Interview) erzählen. Ok, Schaffer ist noch immer Patriot, aber nicht mehr in der USA-verherrlichenden Form, wie wir es davor von ihm kannten. Heute liebt er sein Heimatland zwar noch immer, allerdings ist er weniger sympathisch seiner Regierung gegenüber gesinnt.
Und genau diese Themen finden wir auch auf "Brush-Fires of the Mind" wieder. Überraschenderweise sind auf diesem Album aber weitestgehend rationale Themen vorhanden, soll heißen keine Illuminaten, keine Chemtrails, keine Satanisten und auch keine Aliens. Stattdessen bezieht sich Schaffer in seinen Texten eher ein wenig auf amerikanische Geschichte (Jekyll Island), ansonsten gibt es eben wieder quicklebendigen Patriotismus (Tree of Liberty, Don't thread on me) und ein paar Stücke, die an den Hörer gerichtet sind (Our dying Republic, We the People), sowie ein Stück über seine Bereitschaft dazu, die Gesellschaft über seine Erkenntnisse aufzuklären (Cleansing Wind).
Musikalisch sind die Stücke eingängig und besonders kraftvoll mit Ausnahme "Our dying Republic". "We the People" ist sogar eine sehr gelungene Hymne und kann sich fast mit dem ein Jahr später veröffentlichten "Tragedy & Triumph" aus Iced Earths "Dystopia" messen lassen. Allerdings sucht man hier Schaffers typisches Riffing vergebens. Schade eigentlich, auch wenn auf diesem Album laut Schaffer ja eher die Texte Vorrang haben.
Ob man jetzt die Texte mag oder nicht, das Album macht allein musikalisch einem Feuer unter'm Hintern. Dazu ist noch das ein oder andere Lied mit einer Mitsing-Hymne ausgestattet und treibt den Hörer noch mal zusätzlich an. Klar, wem bereits "The Glorious Burden" zu viel war, der sollte von diesem Album noch mehr Abstand halten, aber ein paar wahre Worte kann man diesem Album dennoch nicht abstreiten.
Punkte: 8 / 10