Nun, symphonischer Black Metal kann in die Hose gehen, wenn man zu sehr in Kitsch verfällt. In diesem Fall ist er aber gar nicht mal so schlecht.
Was mit Piano und Streichern beginnt, outet sich kurze Zeit später als rasend schneller melodischer Black Metal, der zu gefallen weiß. Angenehme Leads, bösartige Vocals, Blastbeats bestimmen die Szenerie. Lord Esgaroth mag die Violine wohl sehr und setzt sie hier auch dominant ein. Aber nicht so, wie es einst EISREGEN taten, sondern hier wird auf klassische Elemente gesetzt. Manchmal ist die Violine aber zu viel des Guten. Teilweise z.B. beim vierten Track „Chaotic Prophecies“. Beim ruhigen Part des Songs hingegen, kommt das aber wiederum sehr gut, wenn Stakkatoriffs von ruhigen Geigenklängen begleitet werden. Der dritte Track „Resurrected Messiah“ könnte (ohne Streichinstrumenten) gar von den slowenischen Kollegen DEKADENT stammen und das meine ich nicht negativ. Im Gegenteil. SUFFERING SOULS haben in ihrem Black Metal sehr viele Facetten und bauen eine Menge Elemente ein, ohne dass die Musik zu überladen wird. Dem ein oder anderen wird das Gegeige garantiert zu viel sein. Ich hingegen finde es passend und zumeist stimmig eingesetzt. Dazu kommt der astreine Sound. Wenn die Blasts einsetzen knallen dich SUFFERING SOULS an die Wand und so manch eine Melodie will gar nicht mehr aus dem Kopf raus. So bei „The Art Of Arrogance“. Hier wirken Melodie, Geschwindigkeit und ein wummernder Mördersound aufeinander und machen den Track zu einem wahren Hörerlebnis. „Blessed In Blood“ ist ein Black Metal-Kracher, bei dem auch mal Industrial-Parts eingebaut werden und das Album auch kurz vor Ende noch ein Highlight beschert.
Der Rausschmeißer „Bloodstorm“ allerdings, ist ein Schwachpunkt dieser Scheibe. Klischeehafter Refrain und kein roter Faden im Song. Der Gesang erinnert da manchmal an Dani Filth. Würde live vielleicht ganz gut kommen, aber auf Platte ist der Song mehr als öde.
Also mal symphonischer Black Metal, der nicht in die Hose geht, aber evtl. polarisieren wird. Mir hingegen gefällt das, was ich höre. Und wenn der gute Tobias mal wieder eine vollwertige Band zusammenbekommt, dann wird die Instrumentierung garantiert noch einen Zacken besser umgesetzt werden. Nette Scheibe.
Punkte: 7.5 / 10