Freunde von "While Heaven Wept" oder "Candlemass" aufgepasst! Hier geht es um das zweite Album der deutschen Epic Doom Metaller "Doomshine", welches den ellenlangen Titel "The Piper At The Gates Of Doom" trägt. Veröffentlicht wurde die Scheibe am 2. Juli 2010 über Massacre Records. So, und los geht's!
Schleppend und groovend bricht gleich der erste Hit der Platte aus den Lautsprechern der heimischen Anlage: "Sanctuary Demon" Der Sound ist sowohl klar, als auch druckvoll und natürlich. Ja, so gefällt mir das!
Natürlich darf man bei einer Doom Metal-Platte keine Geschwindigkeitsrekorde erwarten, aber Abwechslungs- und Innovationsreichtum kommen dennoch keine Sekunde zu kurz. Vor Allem der Gesang und die Gitarrenarbeit können sich deutlich hören lassen und brauchen sich keinesfalls vor den in der Einleitung genannten Größen verstecken. Glücklicherweise wurde auch das Schlagzeugspiel sehr variabel gestaltet, sodass auch in diesem Sektor niemals Langeweile aufkommt. Sehr schön ist auch, dass der Bass oft gut zu hören ist und ebenfalls zu dem bereits genannten Groove beiträgt.
Ich hätte aber gerne ein paar Up-Tempo-Passagen mehr, wie gegen Ende bei "River Of January" (inklusive Doublebass-Einsatz und Gitarrensolo-Gefrickel), da sich das Album mit einer Spielzeit von etwas über 70 Minuten stellenweise doch etwas zieht. Und das ist auch der einzige Kritikpunkt, den ich zu der Platte zu nennen habe. Es gleicht, bis auf große Teile des Tempos, kein Song dem anderen, aber stellenweise hätte man das Langeisen doch etwas kürzen sollen, da eine gute Stunde Musik, zumindest für mich völlig ausreicht, auch wenn die Baden-Württemberger hier wahrlich Großes bieten.
Wie auch immer, die Songs sind durch und durch vollgepackt mit mörderischen Grooves, starken, oft melodischen Riffs und herrlichen Solo-Einlagen. Als krönender Abschluss sind da auch noch diese Hooklines, welche die Stücke trotz ihrer recht langen, aber für Doom Metal halt typischen Durchschnittsdauer von guten siebeneinhalb Minuten - die zehn-Minuten-Marke wird nie geknackt - stellenweise sehr eingängig und leicht zugänglich machen.
Ich kann "Doomshine" nur zu ihrem grandiosen Zweitlingswerk gratulieren und hoffen, dass man nicht wieder sechs Jahre auf einen Nachfolger warten muss, auch wenn das Ergebnis wieder so großartig ausfallen sollte! Freunde von klassischem, epischem Doom Metal sollten die Platte auf jeden Fall antesten. Ganz großes Doom Metal-Kino!
P.S.: Das Cover-Artwork hätte aber echt nicht sein müssen. Vielleicht steckt eine ganz nette Idee dahinter, aber die Ausführung ging in die Hose.
Punkte: 8 / 10