Apocalypse Abandon Hope (2010) - ein Review von Sgt. Kuntz

Apocalypse: Abandon Hope - Cover
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9.00
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
30.07.2010 14:08

Okay, jetzt wird es für den Zeilenschinder hier an der Tastatur schwierig objektiv zu bleiben, über etwaige Gefühlsausbrüche bitte ich also hinwegzusehen. Anlass dafür sind APOCALYPSE aus der englischen Hauptstadt, von denen dieses Jahr schon zum zweiten Mal eine Compilation erscheint. Nach Buried By Time And Dust und ihrer "Stormchild" EP nun auch als Longplayer von High Roller Records, mit den neu gemasterten Songs der raren Single und den danach aufgenommenen Demosongs, die ursprünglich für das spätere "The Prophet"-Album gedacht waren.

Die Band formierte sich 1980 und spielte auf ihrer einzigen und sehr raren Single und vor allem auf der Demo klassisch-britischen Heavy Metal, allerdings mit einer packend-düsteren Ausstrahlung, sowie spannungsgeladenen Songs, die gern und oft von dem 08/15-Schema abweichen. 1983 musst man sich in OMEGA umbenennen und bescherte uns unter diesem Banner mit “The Prophet“ einen wahren Klassiker, mit einer bis heute ziemlich einmaligen Mischung von NWOBHM und düsterem Doom Metal. Wer dieses Fabelwerk hat und kennt, kann sich schon mal freuen, denn auch die hier enthaltenen Songs aus der kurzen, aber fruchtbaren APOCALYPSE-Ära begeistern mit einerseits typischen Genre-Songs aus der Heavy Metal-Anfangszeit wie “Killing Man“ oder dem Single-Kracher “Stormchild“; anderseits geben das phänomenale, okkult angehauchte “Blood Sacrifice“ im PAGAN ALTAR-Stil oder “In The Heat Of The Night“ mit seiner Keyboard-Untermalung mehr als nur einen Vorgeschmack auf das, was später noch kommen soll. Hier fällt die Wahl des Album-Favoriten wirklich schwer, denn auch das viktorianisch-düstere “Night Stalker“ mit seinen "Jack The Ripper"-Lyrics oder das epische, sich bedrohlich steigernde “Chosen Few“, das eine kurze, aber packende Story über heimkehrende Kriegshelden erzählt, die in ihrer Heimat in den Untergrund flüchten müssen. Das ist der Stoff, aus dem unsere metallischen Träume gemacht sind, alles natürlich kompetent umgesetzt, hervorragend vokalisiert von Steve Grainer und mit ausgiebigen Solis, die auf breiter Front zu begeistern wissen.

Ich werde jetzt noch eine Runde drehen mit “Abandon Hope“ und euch Gelegenheit geben entweder eine hektische Email an euren Vinyl-Hauslieferanten zu schreiben oder, falls das Geld gerade knapp ist, eure Wunschliste zu aktualisieren, eines von beiden ist aber Pflicht!


Bewertung 9/10

Sgt. Kuntz

Punkte: 9 / 10


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