Salem In The Beginning... (2010) - ein Review von Sgt. Kuntz

Salem: In The Beginning... - Cover
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8.25
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
30.07.2010 14:03

Einen weiteren “Blast From The Blast“ hauen uns Pure Steel (2-CD), bzw. HRR (2-LP) um die Ohren, wieder einmal im Dienste einer vergessenen NWOBHM-Formation, namentlich SALEM aus dem Städtchen Hull. Diese haben es immerhin geschafft, über 80 Minuten an Songmaterial weitestgehend geheim zu halten, weit entfernt vom Lichte einer Heavy Metal-interessierten Öffentlichkeit.

Die Bandbiographie liest sich auch nicht weiter ungewöhnlich. Zwei Mitglieder hatten schon bei ETHEL THE FROG erste Erfahrungen gesammelt, um dann mit leicht wechselndem Line-Up mehr schlecht als recht zwischen Aufnahmestudio und hauptsächlich lokalen Auftritten ihre Runden zu drehen. Eine positive Erwähnung der eigenproduzierten Single in einer frühen Kerrang!-Ausgabe muss bereits als einer der wenigen Lichtpunkte dieses kurzen Werdegangs angesehen werden, unter karrieretechnischen Aspekten wohlgemerkt. Besagte 7“ ist heute natürlich eine gesuchte Sammler-Rarität, auch das überrascht aber nicht wirklich. Des Weiteren gehören drei Demos zur Banddiskographie, aufgenommen zwischen `81 und `83, die hier allesamt zur Geltung kommen.

Was unterscheidet SALEM von anderen britischen Bands aus der gleichen Zeit? Nicht viel, Gott sei Dank. Denn so kann man seine Aufmerksamkeit voll den Band-Klassikern wie “Fool’s Gold“, “Cold As Steel“, “Save The Night“ oder “Reach To Eternity“ widmen, mit einer goldrichtigen Mischung aus Heavyness, Melodieführung und unbeschwertem Drauflos-Musikzieren. Lediglich das 17-minütige “The Keepers Of The Key“ tanzt mit seinem epischen Songaufbau etwas aus der Reihe und sorgt zwischen all den kompakten, knackigen Rockern für willkommene Abwechslung. Wer von der Band bisher noch nichts gehört hat - und das dürfte bei den Meisten der Fall sein - wird sich wundern, wie viele gute Songs SALEM im Köcher hatten. Und man muss auch gar nicht nostalgisch verbrämt sein, um zu diesem Schluss zu kommen. Allein die zweistimmigen Leadgitarren, die einen herrlichen Bogen von THIN LIZZY bis IRON MAIDEN spannen, sind ein Genuss, genau wie der angenehm rohe Endmix, der einen nicht vergessen lässt, dass die Band natürlich den Underground zu keiner Sekunde verlassen hat, trotz Re-Mastering. Zu spekulieren „was wäre wenn“, ist zwar meistens eher sinnfrei, aber hätte man damals schon eine LP mit dem SALEM-Logo und ihren stärksten Songs veröffentlicht, würde man (oder ich zumindest) sie in eine Reihe stellen mit Bands wie SAMSON, DIAMOND HEAD, TOKYO BLADE, GASKIN oder sogar ANGEL WITCH. Von daher sehe ich für NWOBHM-Jünger eigentlich kaum eine Alternative, als sich mit dem Gedanken eines baldigen Neuerwerbs anzufreunden.


Bewertung 8,5/10

Sgt. Kuntz

Punkte: 8.5 / 10


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