Nach 22 Jahren Bandgeschichte hat es die schwedische Old School Death Metal-Truppe "Interment" endlich geschafft, ihr erstes Album herauszubringen. Davor gab es lediglich drei Demos in den 90ern und kürzlich eine Split und eine Demo-Compilation. Dennoch hat die Band Kultstatus erreicht, und so dürfte jeder Freund schwedischer Todesblei-Klänge bereits vor Vorfreude schwitzen, da sich die lange Zeit wahrlich gelohnt hat.
Gleich als erstes ist mir der Sound der Platte aufgefallen. Dieser ist dermaßen geil und passend, dass das Album wirklich vor 20 Jahren aufgenommen worden sein könnte. Stumpfe Drums, der tiefe, räudige Gitarren-Sound, tiefe Dröhnungen des Basses und der mit viel Hall verstärkte Gesang. Da können die Herren in Sachen Sound locker mit den Klassikern von Kollegen wie "Dismember" mithalten.
Aber auch musikalisch hat das 1988 gegründete Quartett einiges zu bieten. Manchmal gibt's quasi richtig auf die Fresse, mit Highspeed-Attacken inklusive Blastbeats, und dann wird's wieder schön groovig. Sehr gut, dass auch genug Melodie in den Gitarrenriffs vorhanden ist. So werden die neun Songs auch nach mehrmaligem Hören keineswegs lang- oder kurzweilig, da eines der Hauptaugenmerke auf den Abwechslungsreichtum der zirka 36 Minuten Musik gelegt wurden. Und apropos Spieldauer; diese passt fast genau, wobei fünf Minuten mehr sicher nicht geschadet hätten. Aber ok, lieber etwas weniger, aber sehr gute Musik, als zu viel schwaches Material.
Erwartet jedoch trotz meiner Euphorie kein Album, welches sogleich beim ersten Mal zündet. Es benötigt schon einige Hördurchgänge, bis die Stücke richtig durchstarten und auch in Ohr und Gehirn hängenbleiben. Ich kann euch aber versichern, dass es sich lohnen wird, etwas Zeit in das Werk zu investieren.
Als Anspieltipp möchte ich nun noch gerne "Morbid Death" nennen, da mir diese Nummer von Anfang an sehr gut gefallen hat und mich noch immer mit diesem mordsmäßig geilen Groove sprichwörtlich umbläst.
Zusammengefasst ist nur zu sagen, dass sich Kollegen wie "Unleashed" oder "Grave" fürchten sollten, da "Into The Crypts Of Blasphemy" deren letzte Werke um Längen schlägt. Die lange Zeit hat sich also verdammt nochmal gelohnt, kann ich nur sagen. Da bleibt mir nur zu hoffen, dass das nächste Album nicht erst 2032 kommt. ;)
Punkte: 9 / 10