Equilibrium Rekreatur (2010) - ein Review von Skemming

Equilibrium: Rekreatur - Cover
4
4 Reviews
26
26 Ratings
7.25
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Pagan/Viking Metal


Skemming
09.12.2013 16:14

Das ist das wohl am schwersten zu bewertende Album von Equilibrium. Man muss diese Scheibe im Kontext der anderen Veröffentlichungen von Equi sehen. Turis Fratyr ist ein Meisterwerk gewesen und kaum mehr zu toppen. Das zeigt sich auch auf den darauffolgenden Alben. Sagas war ein stabiles Album, aber Lieder in der Klasse von "Toten Heldensagen" und "Widars Hallen" sucht man bereits vergebens. Dennoch hatte auch Sagas seine Hits und wiedererkennbaren Songs.

Dieser Aspekt fehlt mir auf Rekreatur. Ich fieberte auf die Veröffentlichung hin und wurde enttäuscht. Kein Lied bleibt (mir) wirklich im Ohr und sie tendieren sehr stark Richtung Epik, ohne die Kraft und den Drang der vorherigen Alben wiederzugeben. Dies ist tragisch, reiht sich aber in eine Tradition ein. Man denke an Time I von Wintersun, Surtur Rising von Amon Amarth uva. Subjektiv also eine Enttäuschung. Objektiv ist an dem Album allerdings wenig auszusetzen. Melodien/ Songwriting sind gut und abwechslungsreich, das Storytelling ist gut (wenn man sich für Lyrics interessiert). Die Produktion ist vielleicht ein bisschen überzogen, mir fehlen Ecken und Kanten. Wenn man zu der Zielgruppe gehört, die auf Bombasmus und Epik steht, ist das Album vielleicht ein guter Einstieg. Für Leute, die Fans der ersten Stunde sind, wirkt das Album wohl eher verschreckend. Ohnehin scheint es letzthin ein Trend zu sein, möglichst bombastische Klangwelten aufzubauen. Finde ich persönlich ziemlich überflüssig, wenn man bedenkt, wie das ganze Live aussieht.
Alte Songs: Moshpits und Kraft; Neue Songs: (meist) Kiddies mit Kilt und Hörnerhelm grölen. Ich will niemanden vor den Kopf stoßen, jeder soll seine Musik so genießen und gutfinden, wie er es für richtig hält. Aber man muss Menschen auch das Recht geben, sich die Hand gegen die Stirn zu schlagen und den Kopf zu schütteln. Bands entwickeln sich, das ist ihr gutes Recht, aber ich finde, dass es in dem Fall nicht in eine Richtung geht, die ich unterstützen möchte.

Anspieltipps:
Der Ewige Sieg (kraftvolles Lied)
Wenn Erdreich Bricht (gutes Storytelling)
Der Wassermann (kA, finde ich irgendwie cool)

Würde Auslassen:
Kurzes Epos (13min. Gedudel ... lame)
Die Affeninsel (Dudel Dudel Dudel ... Storytelling find ich nicht gut )

Mit der Länge von 62min eine gute Albenlänge, wobei ich das Instrumental von 13min exkludieren würde, womit man noch bei 49min wäre, was alles in allem auch sehr stabil ist.

Jetzt habe ich viel Negatives benannt und gebe doch eine Wertung von 6,5 Punkten. Das liegt daran, dass meine Kritik rein subjektiv ist und sich nur zu einem Teil um die Platte an sich handelt. Objektiv betrachtet ist Rekreatur eine hörenswerte Scheibe. Im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben allerdings das schwächste.
Am Besten, man bildet sich selbst eine Meinung, das würde ich jedem Empfehlen. Ich bin auf jeden Fall auf das nächste Album gespannt und werde mir es auch holen.

lG Skemming

Punkte: 6.5 / 10


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