Slechtvalk A Forlorn Throne (2010) - ein Review von walzenstein

Slechtvalk: Forlorn Throne, A - Cover
1
1 Review
5
5 Ratings
8.80
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal, Pagan/Viking Metal


walzenstein
06.04.2018 08:59

Vor gut elf Jahren taufte Sänger und Gitarrist Shamgar sein Ein-Mann-Projekt SLECHTVALK. Nach dem Debüt “Falconry” im Jahr 2000 holte er sich dann doch noch Leute an Bord und mittlerweile ist aus dem Ein-Mann-Projekt ein Quintett geworden. Mit “A Forlorn Throne” haben die Holländer nun ihr erst viertes Full-Length-Album auf den Markt gebracht und das hat es in sich.

Auf der Best-Of-Compilation “An Era Of Bloodshed” konnte man sich schon mal einen Vorgeschmack auf das neue Album holen. Drei brandneue Tracks waren vertreten, aber nur “Towards The Dawn” hat es auf die neue Scheibe geschafft. Warum nun gerade dieser Track ausgewählt wurde, bleibt mir noch immer ein Rätsel. Zwar ist ein Hauch von BATHORY zu vernehmen, aber ansonsten ist es meines Erachtens der schwächste Track des neuen Albums. Doch nun mal von vorne.

SLECHTVALK zeigen gleich von der ersten Sekunde an, wo der holländische Pagan-Hammer hängt. Es wird geblastet was das Zeug hält. Zu 80% dieser Scheibe trifft man auf Blastbeats, was sich auf Dauer normalerweise in Langeweile verwandelt, aber nicht mit SLECHTVALK. Trotz der vielen Blasts schaffen sie es, Spannungen in die Lieder einzubauen und die Arrangements intelligent umzusetzen. Und das bei einer durchschnittlichen Spielzeit von sieben Minuten pro Song. Chapeau!!
SLECHTVALK ist eine Band, die Black Metal mit Folk- und Pagan-Elementen verbindet und dabei nie in die Humppa-Richtung verfällt. Wer hier auf Musik a la EQUILIBRIUM, KROMLEK und Co. hofft, dem sei gewarnt, denn SLECHTVALK gehen eher in die düstere Richtung. Black Metal-Gekeife wechselt sich ab und zu mal mit Growls ab und die klar gesungenen Elemente sind alles andere als fröhlich. Die Gitarren sind druckvoll und stellen teilweise eine Wand dar, die durch seichte Keyboards durchbrochen werden, um mit Stakkato-Riffs noch ein bisserl mehr Härte zu demonstrieren. SLECHTVALK kann man mit keiner anderen Band vergleichen. Absolut eigenständig und mit saumäßig vielen guten Ideen gehen die Holländer an die Arbeit. Hier ist wirklich jeder Song für sich ein Highlight.
Die Produktion macht das Album zu einer Dampfwalze, das alles niederwalzt, was bei drei nicht auf dem Edamer ist.

“A Forlorn Throne” ist ein Album, das ich jedem Black Metal-Fan ans Herz legen kann, der auf Geholze mit Niveau steht. Selbst Death Metaler können hier getrost ein Ohr riskieren.
Und wer mal die Chance hat, SLECHTVALK live zu erleben, der sollte diese Chance nutzen. Sie sind eine wahnsinnig gute Live-Band, die auf der Bühne alles gibt und zudem noch sehr sympathische Jungs sind.

Punkte: 9 / 10


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