Nekromantheon Divinity Of Death (2010) - ein Review von Sgt. Kuntz

Nekromantheon: Divinity Of Death - Cover
0
0 Reviews
4
4 Ratings
8.12
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Sgt. Kuntz
30.07.2010 14:05

High Roller Records haben ihre Fühler mal wieder in Richtung Skandinavien ausgefahren und den Norwegern NEKROMANTHEON zu Vinyl-Ehren verholfen. Die Band gibt es seit 2005 und sie legt nach einer EP und einer Split-Single mit den Japanern ABIGAL nun ihren ersten Longplayer einer nicht mehr ganz so hungrigen Thrash-Meute zu Füßen. Man kann es nicht abstreiten, die große Retro-Thrash-Welle ist merklich abgeflaut, was aber nicht ausschließt, dass auch Newcomer-Bands wie diese ihre Anhänger finden und mobilisieren können; richtige Fans wohlgemeint, die sich nicht darum scheren, ob ihr bevorzugtes Genre gerade angesagt ist oder nicht.

Was sofort auffällt, ist die hohe Spielgeschwindigkeit, die zusammen mit dem energischen Sound und dem Death Metal-lastigen Gesang von Arild für ein stimmungsvolles Klangbild sorgt, bei dem jegliche Gedanken an Trends und Anbiederung schnell verfliegen. Denn auch die etwas langsameren Parts wurden nicht nur Alibi-mäßig eingebaut, sondern fügen sich gut in das ruppige Umfeld ein und sorgen für ein paar dringend benötigte Ruhephasen, bevor sie wieder den Regler auf Anschlag hochdrehen. Überhaupt hat die Band nicht zum x-ten Male die üblichen BayArea-Größen oder teutonische Thrash-Bands kopiert; vielmehr vermute ich einfach mal, dass auch die ein oder andere rumpelige Südamerika-Platte als Inspirationsquelle auf dem heimischen Player rotierte. Man vermeidet also eine zu glatte und technische Spielweise, ohne dass das auf spielerische Mängel zurückzuführen wäre, allein die schnellen und blitzsauber gespielten Riffs verbieten eine solche Annahme.

Aber auch den Griff zum beigefügten Textblatt wird man nicht bereuen, denn bis auf den ersten und letzten Song erzählt man, wie man es von Norwegern nicht unbedingt erwartet, nette Anekdoten aus der griechischen Unterwelt-Mythologie. Da werden unheilvolle, antike Kulte zelebriert und die Qualen des Tartaros bildhaft geschildert, während der Fährmann Charon stoisch seine (nur mittelmäßig bezahlten) Runden auf dem Styx dreht. Gut so. Ob man sich dabei wirklich tiefgründig mit der Materie befasst hat, kann man als Laie nicht herausfinden, aber zur Musik passt es mindestens so gut wie die zahlreichen und mehr als ausgelutschten nordischen Fantasievorstellungen anderer Skandi-Metalbands. Insofern bieten NEKROMANTHEON eine willkommene Abwechslung und ein rundum überzeugendes Debüt-Album ohne nennbare Schwächen, bei dem man höchstens den Gesang vorher auf den eigenen Geschmack hin testen sollte, da er doch hörbar aus dem Death Metal-Bereich kommt. Eine CD-Version ist durch Duplicate Records angekündigt.


Bewertung 8/10


Sgt. Kuntz

Punkte: 8 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.