Verkörperte das spartanisch instrumentierte und arrangierte "Hexenwind" die fließende Kraft des Lebens und des spirituellen Daseins, so zeichnet "Durch den Taum" auf sehr subtile Weise ein Bild unserer reinen Seele bzw. des Unterbewusstseins, welches durch Träume zu uns spricht und deren Bedeutung wir in der heutigen Zeit nur allzu gerne vernachlässigen.
Diese, acht unbetitelte Songs umfassende, Reise, auf die uns Eviga entführt gleicht einer emotionellen und musikalisch kontrastreichen Achterbahnfahrt. Auch wenn DORNENREICH spätestens seit "Hexenwind" so rein gar nichts mehr mit (Black) Metal zu tun haben spielen die Gitarren auf "Durch den Traum" in burzumesken Klangfarben, was zur Einzigartigkeit dieses Werkes beiträgt.
Es ist wohl die höchste Auszeichnung, die sich eine Band verdienen kann, wenn sie sich stilistisch nicht mehr einordnen lässt und die Musik jeglichen Umschreibungsversuchen standhält. Und so schließe ich mit den Worten von Eviga, der sich über sein aktuelles DORNENREICH-Werk wie folgt ausdrückt: "Für mich ist "Durch den Traum" zeitloser Ausdruck künslerischer Leidenschaft und spiritueller Suche. Textlich eine existenzialistische naturmystische Reise und musikalisch eine Vision jenseits von Black Metal, (Neo-)Folk und Ambient. "Durch den Traum" stellt musikalisch und inhaltlich die Essenz der ersten Dekade Dornenreichs dar."
Fazit: Ein weiteres außergewöhnliches Album einer noch außergewöhnlicheren Band.
Punkte: 10 / 10