Slaughter Slaughter (1986) - ein Review von Sgt. Kuntz

Slaughter: Slaughter - Cover
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1 Review
6
6 Ratings
7.42
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Heavy Metal, Power Metal


Sgt. Kuntz
19.05.2010 21:24

Ende 2009 tauchte in einem Internetforum ein Download-Link auf, der weitreichende Folgen haben sollte. Dort wurde die Demo mit drei Songs der französischen Band SLAUGHTER von 1986 entstaubt und hochgeladen, um so erstmals eine kleine Öffentlichkeit zu erreichen; vorher kannte die Band kein Mensch. Doch die Meisten, die die Chance genutzt haben hier reinzuhören, waren vom Fleck weg begeistert und erstaunt, dass eine solche Perle nicht schon früher entdeckt wurde. Über Laurent vom Snakepit-Magazin gelang kurze Zeit später ein Mastertape nach Deutschland, an Fils Du Metal. Ergebnis ist dieses Maxi-Album mit den Songs der Demo; weitere Kompositionen der Band gab es leider keine. Dafür wurden sie, so gut es ging, klanglich optimiert und verfeinert, allerdings ohne den authentischen 80er-Sound zu verfälschen. Die Auflage beträgt offiziell 500 Stück, ist aber durch einige kaputte Labels etwas niedriger und auch mit der Farbwahl gab es Probleme mit dem Presswerk. Unfreiwillig entstanden so Editionen in Schwarz, Lila, Purpur und Rosa (um Gottes Willen!). Eine CD-Version ist nicht geplant.

SLAUGHTER (nicht zu verwechseln mit den kanadischen Kult-Thrashern) spielen dabei für eine Band aus Frankreich einen eher ungewöhnlichen Stilmix aus IRON MAIDEN-lastigen Gitarrenmelodien und einem kräftigen Schuss US Power Metal jener Tage. Letzteres wird vor allem durch einen Sänger unterstrichen, der auf eine Blutsverwandtschaft mit Harry Conklin (JAG PANZER) schließen lässt, so ähnlich klingen sich die Beiden. Doch zunächst wird der Opener “Excalibur“ durch ein klassisches Mitt-80er-Intro im Stil von MEDIEVAL STEEL und ein erhabenes, von Meisterhand geführtes Riff eröffnet. Bereits hier wird, auch ohne dass man einen Ton vom Gesang gehört hat, klar, dass traditionelle Metal-Fans genau das bekommen, was man sich idealerweise immer von einem Re-Release vorstellt, aber leider dann doch zu selten tatsächlich bekommt. Das mächtige “Excalibur“ und seine beiden kongenialen Komplizen “Hot Tonight“ und “Try To Feel The Night“ halten tatsächlich, was der phänomenale Beginn verspricht. Und so entstand ein wirklich essentieller Dreier-Reigen für Freunde des kraftvollen, dynamischen und emotionalen Heavy Metal, der von der ersten bis zur letzten Sekunde total begeistert und überzeugen kann. Die Jungs hatten einfach große Klasse, so einfach ist das. Natürlich hätte man sich mehr als drei Songs gewünscht, doch zumindest sind diese zwischen fünf und gut sieben Minuten lang und machen so das Auflegen der Scheibe zur dauerhaften und unverzichtbaren Routineübung, als Mittel gegen jede Eintönigkeit des Alltags und die Durchschnittlichkeit der Welt an sich.

Die Band schmiss nach dieser Demo alsbald das Handtuch, ein volles Album war wohl geplant, kam aber nicht mal ansatzweise zu Stande. Die Tatsache, dass man mit Songs dieses Kalibers nicht weiter kam, gab wohl auch wenig Anlass für Optimismus. Verständlich leider; wie wohl ein komplettes Album dieser Ausnahmekönner geklungen hätte, geht weit über meine Vorstellungskraft hinaus. Lieber sollte man sich zufrieden geben mit dem, was man hat und das sind in diesem Fall drei fabelhafte Power Metal-Kracher der absoluten Oberklasse.

Bewertung 10/10


Sgt. Kuntz für www.metallized.de

Punkte: 10 / 10


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