Eisbrecher Eiszeit (2010) - ein Review von LP-Schmidt

Eisbrecher: Eiszeit - Cover
3
3 Reviews
14
14 Ratings
7.79
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Dark Wave / Gothic: Industrial


LP-Schmidt
03.07.2012 19:19

Nur zwei Jahre sind nach dem letzten Album SÜNDE vergangen und die Band stellt das nächste Album in die Regale der CD Verkäufer eures Vertrauens.
EISZEIT heißt das Machwerk. Ob man das allerdings auch so definieren kann, dass EISBRECHER mit diesem Album wieder eiskalt zurück zu den Wurzeln gehen, ist eine andere Ansicht.

Denn im Vergleich zum Vorgänger SÜNDE sind ganz klar auf diesem Silberling weniger Elektronische Klänge zu hören. Sie sind nicht verschwunden, aber es sind weniger geworden.
Dafür machen EISBRECHER ihrem Genre nun eher wieder Ehre, denn die Neue Deutsche Härte sticht auf jeden Fall durch fast jeden Song auf dem Album, was wiederum heißt, dass sich der Hörer auf wunderbare Gitarrenklänge einstellen kann.

EISZEIT, so heißt der zweite Track, erinnert vom Titel und auch mit einer gewissen Deutung an die aktuellen Klimakatastrophen. So heißt es im Refrain:

Eiszeit - und wir sind verloren im Meer
Eiszeit - und das atmen fällt so schwer, oh
Eiszeit - mit dir werd ich untergehen
Eiszeit - und nie wieder auferstehen

Wir sind verloren im Meer.
Das Meer ist eine Metapher für die unzähligen Schäden, die der Mensch der Erde angetan hat, also z.B. die Umweltverschmutzung.
Und mit diesen ganzen Untaten wird der Mensch mit der Erde untergehen, da er sich selber zugrunde gerichtet hat.
Aber dieser Gedanke ist falsch!
Denn der Text geht weiter:

Die Kälte zieht in alle Knochen und die Glieder werden schwer,
sie haben mir mein Herz gebrochen, es schlägt, doch es lebt nicht mehr.

Die Kälte sind die Gifte und die Knochen sind die tiefen der Erde.
Das Herz, dass zwar lebt, aber nicht mehr schlägt, ist das gekippte Umweltsystem.
Also wird quasi der Song aus der Sicht der Erde gesungen, die von den Menschen unterdrückt wird, obwohl sie "Frieden" mit den Menschen schließen möchte:

Darf ich meine Träume leben - nein das darfst du nicht
Meinem Feind die Hände geben - nein das darfst du nicht
Darf ich mein schwarzes Herz verschenken - nein das darfst du nicht
Darf ich für mich selber denken - nein das darfst du nicht

Die Erde bittet darum sich entfalten zu dürfen, doch das kann sie nicht, weil der Mensch ihr das im übertragenen Sinne verbietet, indem er einfach weiter Wälder abholzt, das Ozonloch vergrößert und andere Umweltschäden anrichtet.
Und an diesem Punkt kommt der Songtitel ins Spiel, denn die Erde rächt sich mit einer Eiszeit an den Menschen; Die Menschen sterben aus und die Welt kann sich erholen.

Soweit zu einem Song auf dem Album, doch auch die anderen sind nicht zu verachten!
Das Album zu kaufen lohnt sich auf jeden Fall: elf neue Songs sind auf jedem der drei Versionen zu finden und auf der Limited Version dazu noch ein Remix von dem Song AMOK und ein Remix von dem altbekannten Track SCHWARZE WITWE, dafür findet man auf der Limited Box Edition zwar nicht die zwei zusätzlichen Songs, aber eine Bonus DVD.

Wer die alten Songs von EISBRECHER mag, wird hier sein Glück finden; perfekt kombinierte elektronische Klänge mit harten Gitarrenklängen und der markanten Stimme von Sänger Alexander „Alexx“ Wesselsky. Ein Hörgenuss der besonderen Art und auf jeden Fall zum Rocken gedacht!

Die CD erhält von mir 8 von 10 Sternen, weil sie zwar unter dem "Back to the Roots" Stern steht, sich die Musik vom technischen her aber nicht weiterentwickelt hat.
Das ist zwar nicht generell schlecht, weil die älteren EISBRECHER Songs alle geniale Machwerke sind, aber frischen Wind kann man von dem Album leider nicht erwarten.
Aber trotzdem auf jeden Fall eine gute CD zum Kaufen!

written by: http://metalap.jimdo.com

Punkte: 8 / 10


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