May Your Song Always Be Sung - The Songs Of Bob Dylan (1997) - ein Review von iheardeadpeople

May Your Song Always Be Sung - The Songs Of Bob Dylan - Cover
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4.00
∅-Bew.
Typ: Sampler
Genre(s): Pop


iheardeadpeople
01.04.2015 19:31

Nobody sings Dylan like Dylan...

Ich würde mich durchaus als Freund gut gemachter Cover-Songs charakterisieren...
Und wenn das Original dann noch aus der Feder meines Lieblingskünstlers stammt, bin ich bezüglich der Umsetzung sogar noch gespannter als Legolas' Flitzebogen... So tummeln sich folgerichtig auch diverse Bob Dylan-Tribute-Alben und -Compilations in meinem Fundus... Eine von ihnen ist "May Your Song Always Be Sung - The Songs Of Bob Dylan", der erste einer mittlerweile drei Teile umfassenden Sampler-Reihe, die sich insbesondere in den ersten beiden Teilen aus dem umfangreichen BMG-Katalog bedient... Dass der jedoch leider nicht nur Brauchbares abwirft, zeigt sich hier unseligerweise recht deutlich...

Aber der Reihe nach: Eingeleitet vom großartigen und leider viel zu früh verstorbenen Michael Hedges, der "All Along The Watchtower" in seiner innovativen, vor allem aber unnachahmlichen Art des Gitarrenspiels in eindrucksvoller Manier vorträgt und dem nachfolgenden "Masters Of War" von José Feliciano, welches mich phasenweise sogar positiv überraschen kann, verspricht dieser Sampler anfangs auch noch alle Erwartungen erfüllen zu können...
Nur leider tönt im Anschluß nicht mehr wirklich viel Gutes aus den Lautsprechern - ganz im Gegenteil, was einem da teilweise zu Ohren kommt, stellt selbst mich als Dylan-Fan auf eine harte Probe...
So klingt Bobby Bare in "Blowin' In The Wind" wie ein TV-Prediger vom Trinity Broadcasting Network, The Sports misshandeln das so umwerfende "Ballad Of A Thin Man" auf's Übelste und aus "Chimes Of Freedom" macht der Schweizer Phil Carmen leider Gottes ein Ohrensausen verursachendes Pop-Nümmerchen aus der untersten Schublade... Einige Historiker am renommierten Van Gogh Museum in Amsterdam vertreten sogar die Theorie, dass Vinnie erst nach Konsum dieses Liedes zum Rasiermesser griff... Und als wäre das nicht schon schlimm genug, liefern die Leningrad Cowboys mit "Knockin' On Heaven's Door" ganz zum Schluß die vielleicht schlechteste Umsetzung der gesamten Platte...
Okay, zu deren Verteidigung sei vielleicht auch erwähnt, dass ich die stümperhaften Finnen ohnehin schon richtig, richtig kacke finde... Aber gut, die mich sicher auch!

Doch es geht auch anders, denn zugegebenermaßen ist nicht alles schlecht: Michael Hedges hatte ich bereits erwähnt... Und das ruppig hingeschrammelte "Blind Willie McTell" (What a song!) von Steve Wynn und seinen Mannen von Dream Syndicate gehört vielleicht sogar zu den besten Umsetzungen eines Dylan-Songs überhaupt! Das Highlight der Platte ist es in jedem Fall... Auch gut: Harry Nilsson's "Subterranean Homesick Blues" klingt erfrischend rotzig & "Seven Days" von Jimmy Barnes immerhin noch (Wie beschreibe ich das am besten?!) andersartig und dadurch wenigstens spannend... Dazu ist das beiliegende Booklet wirklich hübsch gestaltet und liefert neben reichlicher Bebilderung auch allerhand Informationen zu den Interpreten... Da kann man nicht knurren!

Den eher dürftigen Gesamteindruck kann aber selbst das nicht mehr kitten...
Das Meiste ist halt bestenfalls mittelmäßig oder böse ausgedrückt, der lausig bis schrottige Anteil ist dann einfach doch zu hoch...

Danke für's Zulesen!

Punkte: 4 / 10


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