Hypnosis Cyber Death (2004) - ein Review von DarkForrest

Hypnosis: Cyber Death - Cover
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1 Review
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1 Rating
7.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Gothic Metal


DarkForrest
10.07.2012 11:30

Blindkäufe bei eBay für 1€ Startpreis von Alben von deren Bands man noch nie etwas gehört hat sind immer eine ganz lustige Sache. Dieses Album hier wurde vom Verkäufer beispielsweise als Mischung aus Type O Negative und In Flames beschreieben. Sehr interessante Kombination, dachte ich mir. Beim ersten Reinhören in das Album mit dem hässlichen Cover wurde jedoch schnell klar, dass "Cyber Death" im Prinzip nichts von beiden oben angepriesenen Bands beinhaltet. Statt dessen spielen die Franzosen eher eine Mischung aus Death/Melodic-Death und diversen elektronischen Elementen. Textlich behandelt man futuristische Themen á la Cyborgs, künstliche Intelligenz etc., ein ganz klein wenig vielleicht wie bei Fear Factory.

..nur leider nicht ganz so gut. Ich muss sagen von den 3 Hypnosis-Alben, die ich mir mitlerweile zugelegt habe ist "Cyber Death" im Nachhinein das beste. Das liegt vor allem daran, dass hier auf der einen Seite die Death-Metal Parts nicht zu kurz kommen und der Sänger hier aus seinen 08/15-Growls noch das beste rausholt was geht, damit das ganze einigermaßen in den Arsch tritt. Das gleiche kann ich zu den cleanen weiblichen Vocals sagen. Auch hier haben wir es nicht unbedingt mit einer besonderen Stimme zu tun die in irgendeiner Weise nach Genuss des Albums noch hängen bleibt, aber die Sängerin harmoniert hier ganz gut mit den Growl Parts und fügt sich sinnvoll in den Rest der Songs ein. Die elektronischen Parts dagegen sind zum Teil recht penetrant, da nicht sehr gut umgesetzt. Das ganze hört sich recht billig nach Retro-Videospiel an und passt in so fern auch schön schlecht in die Songs, dass hierbei die Übergänge immer etwas hart sind, so nach dem Motto: billiges Elektro-Intro/cut/Gitarrenriff/cut/electrogedudel/cut/nächste Strophe/cut usw...

Obwohl die Band eigentlich nichts wirklich doll einzigartig gut kann und zu viele Elemente einbaut, die zum Teil schlecht miteinander harmonieren, gefällt mir gerade Cyber-Death insagesamt gernicht mal so schlecht. Wenn denn mal alles gut zusammenpasst kommen nämlich richtig gute Songs wie das wuchtige "Vortex" oder das ruhige und in meinen Augen unglaublich atmosphärische "Deep" dabei heraus. Auch der "Cyber Song" kann mir durch den eingängigen und gelungenen Refrain der Sängerin ein Lächeln auf die Lippen zaubern und "Bleed" zeigt gar, dass sogar die elktronischen Parts gut klingen können, wenn sie nicht krampfhaft auf Retro-Videogame getrimmt sind. Das und die gute Gitarrenarbeit machen den Song zu einem weiteren Highlight des Albums.

Klar hat Cyber Death auch seine Schwächen. "Nothing" macht seinem Namen alle Ehre. Das elektro-Gematsche am Anfang und der Ultra-monotone Refrain klingen in der Tat nach nichts. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind gibt es keinen Grund dieses Album unbedingt haben zu müssen. Bands mit Standard männlichen Growl-Vocals in Kombination mit standard-weiblichen Clean-Vocals gibt es denke ich mal genug im Metal Genre. Und nur wer sich sehr für die etwas ungewöhnliche Kombination aus Death Metal und Electro interessiert, sollte unbedingt zugreifen.
Auf der anderen Seite: Solide ist das Ding allemal geworden. Und nach ein paar Durchgängen kristallisieren sich einige recht gute Songs heraus. Auch bei mir hat es einige Zeit gedauert. Wer sich die Zeit nimmt mag mit "Cyber Death" sicher den einen oder anderen sehr schönen Moment erleben. Für mich persönlich hat "Cyber Death" im Gegegensatz zum ruhigem Gothic-angehachtem "Shadoworld" nun auch endlich das richtige Tempo. Daher gibt's von mir für ein solides Album solide 7 Punkte.

Punkte: 7 / 10


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