The Dillinger Escape Plan Option Paralysis (2010) - ein Review von the-patient

Dillinger Escape Plan, The: Option Paralysis - Cover
2
2 Reviews
11
11 Ratings
8.36
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Hardcore: Jazzcore, Mathcore


the-patient
29.03.2010 01:56

Das Album öffnet mit der Ersten Auskopplung Farewell, Mona Lisa und zeigt gleich in welche Richtung die nächsten guten 40 Minuten gehen werden. Zwei Minuten erstmal nur Geschredder und Gedtrommle als wüsste keiner von den Jungs was Rhythmus, Takt oder Melodie bedeutet. Zum Glück wissen sie aber sehr genau was sie da machen, nicht umsonst ist es eine Mathcore Platte. Dann kommt jedenfalls der Refrain und es wird sehr schnell deutlich dass hinter DEP auch Leute stecken die Ahnung von Melodik und auch Gesang haben. Ein Song mit Ohrwurmcharakter.
Good Neighbour besticht auch wieder durch seine durchweg harte Gangart. Diesmal gibt es keinen gesang sondern durchgängige Shouts und Screams. Richtig schön ist das fiese 'Suiciiide' das das Lied unter Garantie zu einem Livegaranten werden lässt.
Gold Teeth on a Bum ist dann 'ruhiger' aber deswegen nicht minder schlecht. Das Lied leidet im Mittelteil zwar unter etwas Einfallslosigkeit dafür ist das schöne Solo am Ende dezent untergemischt worden.
Mit Crystal Morning setzt die Band ihren nächsten Chaoscore-Schatz in die Welt. Hart, schnell, erbarmungslos ;-)
Auch Endless Endings fängt rabiat an, wird dann im Mittelteil etwas ruhiger und bäumt sich aber am Ende nochmal auf.
Auf der Ballade Widower ist die Band dann das erste Mal auf Klavier zu hören. Mr. Puciato demonstriert seine Gesangskünste und zum Ende des Lieds geht's auch nochmal ab. Das Lied gipfelt dann nach einer einminütigen Klavier Jazzeinlage nochmal im Refrain.
Room Full of Eyes ist bis zu Mitte ein typisches DEP Brett, danach vertrackt sich das Lied in einem langsamen Rhythmus.
Chinese Whispers ist abwechslungsreich. Das Lied fängt wieder mal hart an und wird später immer mal wieder ziemlich ruhig. Im Refrain arbeitet hier ne schöne DoubleBase die und auch der gediegene Hörer kommt mal wieder in den Genuss von Gregs Gesangskünsten.
Bei I Wouldn't If You Didn't gibt's dann wieder Klavier. Ansonsten ist das Lied eher guter Durchschnitt.
Parasitic Twins beendet dann (zumindest bei der regulären Edition) das Abenteuer und besticht ganz deutig als Abschluss des Albums. Am Anfang gibt's erst ein paar Streicher und das Lied erinnert eher an einen NIN Song. Interessant an dem Lied ist auch, dass Greg hier nur als Gastsänger fungiert. Der Hauptteil des Liedes wurde von einem Freund der Band eingesungen. Das Lied ist generell ruhiger als die Lieder davor und saugt sich in den Gehörgängen des Hörers fest.

Der Sound vom Album geht in Ordnung. Die Gitarrensoli hätte ich mir ein bisschen klarer und deutlicher gewünscht aber das ist wohl Geschmackssache.
Das Album ist mit guten 40min nicht gerade lang aber viel mehr von so einer Musik kann nicht gesund sein ;-) Außerdem sind mir 10 gute Lieder wesentlich lieber als 17 halbgare. So ein Niveau zu halten ist mMn beachtlich.

Letztendlich komme ich zu dem Schluss, dass das Album für jeden DEP Fan ein Pflichkauf ist und für Leute die auch mal was ganz neues ausprobieren wollen, die sollten der Musik auch eine Chance geben. Ich persönlich habe fast ein jahr gebraucht bis ich Dillinger Escape Plan mochte aber dafür jetzt umso mehr.

Punkte: 9 / 10


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