Die Entwicklung, dass THE VISION BLEAK von Album zu Album immer einen Tick härter werden, setzt sich auch mit „Set Sail to Mystery“ fort. Nicht nur haben sie hier den fettesten Gitarrensound ihrer Karriere hinbekommen, sondern mit „A Romance With The Grave“ auch den bis dato härtesten Song. THE VISION BLEAK gestalten den Song aber mit einigen ruhigen Passagen, seinem eingängigen Chorus und dem pumpenden Bass trotzdem sehr abwechslungsreich und dynamisch – ein absolutes Highlights des Albums! Selbstverständlich ist die typische Gothic-Horror-Atmosphäre auf dem ganzen Album präsent, was aber diesmal neu ist, sind die schweren, gen Doom-Death Metal driftenden Songs wie „I Dined With The Swans“ und „Mother Nothingness“. Diese neue Facette steht der Band durchaus gut, meine Favoriten sind aber trotzdem eher die treibenden Songs wie „Descend Into Maelstrom“ oder „The Outsider“ mit seinen einprägsamen Gitarrenleads. Auch wenn dieses neue Album einige sehr gute Songs vorzuweisen hat, fällt es im Gesamteindruck gegen seinen Vorgänger oder „Carpathia – A Dramatic Poem“ ab, denn diese beiden Alben hatten – über die gesamte Albumlänge – eine viel stärkere Dramaturgie, waren in sich stimmiger und geschlossener. Und in diesem Punkt ist das neue Album leider etwas schwächer, auch wenn es gerade in der ersten Hälfte durchaus Songs bietet, die das Qualitätslevel der Vorgängeralben mit Leichtigkeit halten können!
Unter dem Strich ist „Set Sail to Mystery“ also nur ein gutes Album, welches ich aber jedem THE VISION BLEAK Fan empfehlen kann. Einem TVB-Neueinsteiger würde ich dagegen zuerst „The Wolves Go Hunt Their Prey“ ans Herz legen.
Stefan / www.rdmag.de
Punkte: 7.5 / 10