Immolation Majesty And Decay (2010) - ein Review von Akhanarit

Immolation: Majesty And Decay - Cover
1
1 Review
23
23 Ratings
9.41
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal


Akhanarit
18.12.2011 01:45

Meine Fresse. Da haben Immolation aber mal ein Album raus gehauen. Das fängt allein schon beim superben Coverartwork an. Ein düsteres Intro führt den Hörer vorsichtig an diese Scheibe heran, täuschend, in Sicherheit wiegend… Um ihm dann mit THE PURGE direkt ein Brett der Meisterklasse vor den Latz zu knallen. Der schiere Wahnsinn! Sofort wird klar: der Sound ist endlich mal mit einer Brillanz versehen, wie er Immolation schon immer gebührt hätte. Nun lassen sich auch Feinheiten aus dem überwiegend technischen Gefrickel heraushören. Die Gitarren sind trotz des extremen Downtunings klar und druckvoll, die Drums von Steve Shalaty (ein absoluter Könner seines Fachs) genauso laut, wie die Songs es eben benötigen und Immolation Fans bekommen eine Lehrstunde in Sachen Brutal / Technical Death Metal, die auch Spass macht, wenn man schon halb taub ist. Schon der Titelsong ist das nächste Highlight auf MAJESTY AND DECAY und setzt interessanter Weise nicht ausschliesslich auf pures Highspeed – Geballer, sondern kriecht einem fies und schleppend in die Gehörgänge. Natürlich sind die schnellen Parts nicht verschwunden, das impliziert allein schon der Musikstil an sich, aber die New Yorker haben ihre Parts sehr sorgfältig platziert, so dass dieses Album vor allem eines ist: abwechslungsreich.

Fehlten mit auf dem 1999er FAILURES FOR GODS noch die Knaller, so haben Immolation sie dieses Mal in mehrfacher Ausführung beigelegt. Das Gros des Albums bewegt sich auf konstant gutem, wenn nicht sogar auf Spitzenniveau, was Songs wie A TOKEN OF MALICE und A GLORIOUS EPOCH deutlich untermauern. Wen das immer noch nicht überzeugt, kann ja mal ein Ohr (oder zwei) bei IN HUMAN FORM riskieren, das vor allem mit sehr stimmigen Leadparts daher kommt. Lediglich das Instrumentalstück INTERLUDE hätte man sich verkneifen können, da es die Platte meiner Meinung nach nicht auflockert, sondern eher abbremst. INTERLUDE würde sich als Opener des Albums sogar besser machen. Das Intro ans Ende der Scheibe verschieben und die ganze Sache wäre komplett stimmig. A THUNDEROUS CONSEQUENCE und THE RAPTURE OF GHOSTS zeigen dann noch mal alle Stärken der Amis auf und die Band beinahe von ihrer melodischen Seite. Am lyrischen Konzept hat sich natürlich auch nichts geändert, weswegen Fans und Liebhaber blasphemischen Death Metals wieder einmal blind zugreifen können. Dass Immolation – Veröffentlichungen in der Regel immer ein paar Durchläufe brauchen bis sie richtig zünden, sollte ja hinlänglich bekannt sein, was der Komplexität des Materials geschuldet ist. Und tatsächlich: je öfter MAJESTY AND DECAY läuft, umso besser wird sie. Ein Hassbratzen vor dem Herrn!

Noch ein kurzer Kommentar zu Vokalist Ross Dolan: so geil wie hier hat er noch nie geklungen. Die Zeichen stehen also auf Sturm für Immolation und wenn sie so weiter machen, laufen sie selbst den mächtigen Suffocation den Rang ab. Das beste Immolation Album, dass ich je gehört habe!

Punkte: 9 / 10


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