Fehlten mit auf dem 1999er FAILURES FOR GODS noch die Knaller, so haben Immolation sie dieses Mal in mehrfacher Ausführung beigelegt. Das Gros des Albums bewegt sich auf konstant gutem, wenn nicht sogar auf Spitzenniveau, was Songs wie A TOKEN OF MALICE und A GLORIOUS EPOCH deutlich untermauern. Wen das immer noch nicht überzeugt, kann ja mal ein Ohr (oder zwei) bei IN HUMAN FORM riskieren, das vor allem mit sehr stimmigen Leadparts daher kommt. Lediglich das Instrumentalstück INTERLUDE hätte man sich verkneifen können, da es die Platte meiner Meinung nach nicht auflockert, sondern eher abbremst. INTERLUDE würde sich als Opener des Albums sogar besser machen. Das Intro ans Ende der Scheibe verschieben und die ganze Sache wäre komplett stimmig. A THUNDEROUS CONSEQUENCE und THE RAPTURE OF GHOSTS zeigen dann noch mal alle Stärken der Amis auf und die Band beinahe von ihrer melodischen Seite. Am lyrischen Konzept hat sich natürlich auch nichts geändert, weswegen Fans und Liebhaber blasphemischen Death Metals wieder einmal blind zugreifen können. Dass Immolation – Veröffentlichungen in der Regel immer ein paar Durchläufe brauchen bis sie richtig zünden, sollte ja hinlänglich bekannt sein, was der Komplexität des Materials geschuldet ist. Und tatsächlich: je öfter MAJESTY AND DECAY läuft, umso besser wird sie. Ein Hassbratzen vor dem Herrn!
Noch ein kurzer Kommentar zu Vokalist Ross Dolan: so geil wie hier hat er noch nie geklungen. Die Zeichen stehen also auf Sturm für Immolation und wenn sie so weiter machen, laufen sie selbst den mächtigen Suffocation den Rang ab. Das beste Immolation Album, dass ich je gehört habe!
Punkte: 9 / 10