Myrath Desert Call (2010) - ein Review von Xeledon

Myrath: Desert Call - Cover
1
1 Review
8
8 Ratings
8.00
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Progressive Metal


Xeledon
12.04.2010 23:27

Auch wenn diese Kategorisierung geographisch eher fragwürdig sein dürfte, kann man die Tunesier MYRATH guten Gewissens in die "Oriental Metal"-Schublade stecken. Die großen stilistischen Vorbilder heißen demnach ORPHANED LAND, deren jüngstes Meisterwerk "The Never Ending Way of ORwarriOR" aber logischerweise in einer ganz anderen Liga spielt. Dennoch verdienen auch MYRATH es, gehört zu werden, denn dank solidem Songwriting und einem gehobenen musikalischen Niveau bietet "Desert Call" über weite Strecken gute Unterhaltung.

Der Bandname entstammt dem Arabischen und lässt sich treffenderweise mit "Vermächtnis" übersetzen. Ihrem arabischen Erbe ist sich die Truppe zu jedem Zeitpunkt bewusst und sorgt so für viele exotische Farbtupfer in ihrem Sound, der sich darüber hinaus im Power- und Progressive-Metal-Bereich bewegt. Von Zeit zu Zeit fühlt man sich an SYMPHONY X erinnert, in den härtesten Passagen könnten sogar die Melo-Deather SCAR SYMMETRY Pate gestanden haben. Im Gesamtkontext gelingt es MYRATH aber stets auch ihre Eigenständigkeit zu unterstreichen.

Die orientalischen Melodien hauchen einem Stück wie "Madness" erst richtig Leben ein. An einigen weniger berauschenden Stellen tönen die Nahost-Klänge allerdings ein bisschen zu sehr nach übelstem türkischen Folklore-Kitsch (wie schreibt man eigentlich "Schügürüm" richtig?). Zum Glück handelt es sich dabei aber nur um einige wenige Ausrutscher. Die Power-Metal-typischeren Formen von Kitsch vermeidet man hingegen gekonnt.

Dass es am Ende doch nur zu einer durchschnittlichen Bewertung reicht, liegt daran, dass man das an vielen Stellen gute Niveau nicht über die volle Album-Distanz halten kann. So schleichen sich vereinzelte Längen ein und nicht alle Songs bleiben auf Dauer beim Zuhörer hängen. Fans von ausgefalleneren und experimentierfreudigen Power-Metal-Bands sollten hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren - und wer von ORPHANED LAND nicht genug bekommen kann, der könnte mit MYRATH eine weitere starke Oriental-Metal-Formation für sich entdecken.

(http://www.metal.de/cdreviews.php4?was=review&id=14487)

Punkte: 6.5 / 10


Warum sind die Cover-Bilder verpixelt?

Bedankt euch bei deutschen Abmahn-Anwälten

Leider passiert es immer wieder, dass Abmahnungen für angebliche Copyright-Verletzungen ins Haus flattern. Ganz häufig ist es der Fall, dass auf dem Frontcover ein Foto oder eine Grafik eines Fotografen oder Künstlers genutzt wird, was dann nur mit dem Namen der Band und dem Titel des Albums versehen wurde. Das ursprüngliche Foto/Kunstwerk ist somit immer noch sehr prominent zu sehen. Die Abmahner nutzen zumeist automatisierte Prozesse, die das Netz nach unlizensierten Nutzungen der Werke ihrer Mandanten durchsuchen und dabei Abweichungen bis zu einem gewissen Prozentgrad ignorieren. Somit gibt es also häufig angebliche Treffer. Obwohl das Foto/Kunstwerk von den Plattenfirmen oder Bands ganz legal für die Veröffentlichung lizensiert wurde, ist dies den Abmahnern egal, ganz oft wissen die ja nicht einmal, was für eine einzelne Veröffentlichung abgemacht wurde. Die sehen nur die angebliche Copyright-Verletzung und fordern die dicke Kohle.

Da Musik-Sammler.de nachwievor von privater Hand administriert, betrieben und bezahlt wird, ist jede Abmahnung ein existenzbedrohendes Risiko. Nach der letzten Abmahnung, die einen 5-stelligen(!) Betrag forderte, sehe ich mich nun gezwungen drastische Maßnahmen zu ergreifen oder die Seite komplett aufzugeben. Daher werden jetzt alle hochgeladenen Bilder der Veröffentlichungen für NICHT-EINGELOGGTE Nutzer verpixelt. Wer einen Musik-Sammler.de Nutzeraccount hat, braucht sich also einfach nur einmal anmelden und sieht wieder alles wie gewohnt.