Lost Soul Immerse In Infinity (2009) - ein Review von Mosa93

Lost Soul: Immerse In Infinity - Cover
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∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal



02.05.2010 18:24

--> http://www.rottinghill.at/infusions/review_panel/review.php?&reviewid=350

Seit 1991 geistern "Lost Soul" in der polnischen Metal-Szene herum. Bis zum Jahre 2000 gab es jedoch nur ein paar Demos und zwei Splits. Im selben Jahr kam dann das Debüt auf den Markt. Dann kamen die Herren zu Osmose Productions und dann zu Earache Records. Letztendlich sind sie jetzt bei Witching Hour Productions. Über das Label kam dann im Oktober 2009 ihr viertes Album "Immerse In Infinity" heraus. Leider habe ich die Promo etwas spät erhalten, aber besser spät als nie.

Ja, die Ähnlichkeiten zu den Kollegen von "Vader" sind wohl nicht zu leugnen. Das beginnt beim Sound, großteils bei den Blastbeats, bis hin zum Gesang. Das klingt schon etwas nach deren letzten Album "Necropolis". Aber sei's drum, denn "Lost Soul" haben mit ihrem neuen Werk ein wirklich starkes Album erschaffen. Man bekommt acht Songs mit einer Durchschnittsdauer von knappen sieben Minuten serviert. Ich muss zugeben, anfangs klang das Ganze recht eintönig. Viele, viele Blasts, schnelle Riffs und eine Handvoll kranke Soli. Aber erst nach mehrmaligem Hören dieses Monsters kommt man auf dessen Geschmack.

"Necropolis" ist ein sehr starkes Album, wie es von "Vader" nicht anders zu erwarten war. In Sachen Technik stehen "Lost Soul" aber sogar etwas über der Band um Piotr "Peter" Wiwczarek. Die Songs sind sehr komplex und vielschichtig, was sicherlich auch an der langen Dauer der acht Stücke liegt. Es liegt aber natürlich auch an den Musikern, welche Meister ihres Handwerks sind und verdammt gute Arbeit geleistet haben. Sehr ideenreiche Gitarrenarbeit und ultraschnelle, aber dennoch unglaublich präzise Schlagzeugarbeit werden hier geboten. Highspeed-Passagen treffen auf Mid-Tempo-Passagen, wobei erstere überwiegen. Das ist wohl auch der Grund, warum das Album anfangs etwas langweilig wirkt, weil doch etwas zu viele Blastbeats vorhanden sind. Nach und nach prägen sich die einzelnen Bestandteile der Songs, insbesondere Riffs und Soli, ein und das Album weiß mehr und mehr zu gefallen.

Bei diesem Album einen Song hervorzuheben ist sowieso nur schwer möglich, da alle Stücke auf einem hohen Level zu finden sind. Wirklich schnelle Songs findet man z.B. in gleich den ersten beiden Tracks "Revival" und "Personal Universe". Da tut eine Verschnaufpause mit einem Song wie "...If The Dead Can Speak", zu dem ein Musikvideo gedreht wurde, gut. Hier geht es etwas gemäßigter, grooviger, langsamer zu. Aber auch diese Seite steht der polnischen Truppe sehr gut. Die restlichen Songs kombinieren beide Passagen, sind dennoch großteils im gehobenen bis hohen Tempo angesiedelt.

Der bereits genannte Sound könnte nicht besser sein. Wuchtige Drums, die sogar bei den Blastbeats gut klingen, wuchtige Gitarren und ein stellenweise gut hörbarer Bass, ausgezeichnet. Instrumental stehen Schlagzeug und E-Gitarre im Vordergrund, der Bass tritt etwas zurück, bekommt aber wie gesagt an manchen Stellen auch sein Rampenlicht ab.

Zusammengefasst haben "Lost Soul" ein sehr starkes Album, welches auch gut mit dem letzten, ebenfalls sehr guten "Vader"-Output mithalten kann, veröffentlicht. Und das will was heißen, da Letztere bereits seit 15 Jahren für hohe Qualität bekannt sind. Den einen Punkt Abzug gibt's lediglich dafür, dass etwas zu viele Blastbeats verwendet wurden. Ansonsten gilt das Album für mich im Nachhinein als eines der besten Todesblei-Werke 2009. Fans von "Vader" oder anderen Death Metal-Bands mit einer gesunden Prise Brutalität und Technik sollten unbedingt reinhören!

Punkte: 9 / 10


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