Etwas über zwei Jahre später steht nun mit „Ironbound“ ein neues Album in den Läden und die Frage im Raum „war der Vorgänger nur ein Glückstreffer, oder geht es weiter nach oben?“. Ich hätte es ja nicht zu hoffen gewagt, aber es ist wirklich passiert, denn Overkill haben es geschafft noch mal gehörig einen draufzulegen und übertreffen „Immortalis“ mit Leichtigkeit! So ziemlich als erstes fällt einem der unglaublich gute Sound auf, den sie zusammen mit Peter Tägtgren hinbekommen haben. Die Gitarren sind nicht mehr so trocken wie auf den letzten Alben sondern klingen schön warm und drücken gut nach vorne. Das Schlagzeug knallt ordentlich, D.D. Vernis Bass kommt bestens zur Geltung und Bobbys Stimme und die mehrstimmigen Choreinlagen passen sich perfekt in das Klangbild ein. Eigentlich haben Overkill schon mit den ersten drei Songs gewonnen, denn der ausladende achtminütige Opener, der Exodus-lastige Titelsong und das mit einer lockeren Punkattitüde runtergerotzte „Bring me the Night“ bilden ein Dreigestirn wie man es zuletzt auf „The Killing Kind“ erleben durfte. Aber auch danach können Overkill noch mehrfach punkten, z.B. mit dem ebenfalls leicht punkigen „Give a Little“, dem flotten „Endless War“ mit seinen Maiden-Twin-Guitarleads im Mittelpart, dem Midtempogroover „The Head and Heart“ und dem etwas sperrigen, an ihre „W.F.O.“ Zeit erinnernden „Killing For a Living“. Da die restlichen drei Songs dagegen nur leicht abfallen, muss man hier nicht nur vom besten Overkill Album seit „The Killing Kind“ sprechen, sondern von einem Album, welches – zumindest für mich – auf Augenhöhe mit Alben wie „Horrorscope“, „W.F.O.“ oder eben „The Killing Kind“ steht!
Deswegen gibt es nur ein ganz einfaches Fazit: KAUFEN!
Stefan / www.rdmag.de
Punkte: 9 / 10