Sodom In The Sign Of Evil (1984) - ein Review von Monolith

Sodom: In The Sign Of Evil - Cover
2
2 Reviews
20
20 Ratings
8.65
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


Monolith
22.09.2015 10:20

Wenn man sich "In the Sign of Evil" anhört, könnte man fast bezweifeln, dass Sodom wirklich eine Thrash Metal Band sind. Denn Sound, Songwriting, Riffs und Onkel Toms Vocals ähneln ziemlich dem, was ein paar Jahre später mit Bands wie Burzum, Bathory und Darkthrone, allerdings auch viel verzerrteren Gitarren (und auch um einiges übertriebener) zelebriert wurde.

Sodom haben bereits auf dieser EP irgendwie einen Ausnahmestatus erlangt. Der Song "Outbreak of Evil" ist nicht umsonst ein Hit, der nicht nur oft, neben Vader, auch von diversen besonders morbiden Black Metal Bands gecovert, sondern auch von Sodom selbst öfters neu eingespielt wurden. (unter Anderem "Persecution Mania" und dem Re-Release Album "The final Sign of Evil")

"Blasphemer" hat sich vor allem mit seinem Anfang bei mir eingeprägt. Diese fiese Lache, die an in einen abgrundtiefen Blasphemer-Schrei mündet ist für mich heute noch ein Klassiker. Das simpel gehaltene Stück entpuppt sich als eingängiger Kracher. Sodom brauchten schon damals nicht viel, um zu unterhalten, auch wenn die erste Strophe eher nach Gangster Rap klingt:

"Black metal is the game I play
'cause no one show me the right way
I am a bloody Antichrist, only believe in bad
Spit at the church, Evil I get"

Auch "Witching Metal" hat es später wieder auf die "M-16" geschafft und sich als Cover auf die Platten von diversen Black Metal Bands eingefunden. Allerdings ist die später neuveröffentlichte Version auf der "Final Sign" etwas besser, da energischer und lebhafter gestaltet. Dennoch, der Riff ist wieder mal trotz seiner Einfachheit gut und der Track ist auf den Punkt gebracht.

"Sepulchral Voice" und "Burst Command til War" gehen ein wenig unter, zumindest sind sie nicht ganz so abgerundet, wie die anderen 3 Lieder (ok, Outbreak of Evil endet ziemlich abrupt), doch von Totalausfällen kann auch hier nicht die Rede sein.

Böse klingen, ohne peinlich zu wirken, eine Sache, die in dem Genre eigentlich immer versucht wurde, aber nicht wirklich geklappt hat. Sodom haben auf ihrer kleinen Demonstration hier es eigentlich nicht geschafft böse zu klingen. Aber man muss es so sehen, immerhin klingt ihre Spielart auch nicht peinlich, trotz der Texte und des Covers. Die Lieder können sich auf jeden Fall hören lassen und den nachfolgenden Alben entsprechend haben Sodom darauf erfolgreich aufgebaut.

Dass Sodom mit dieser EP und ihrem erst 2 Jahre später folgenden Debüt "Obsessed by Cruelty" zusammen mit Kreator zu einer Art Wegbereiter des Extreme Metals wurden, ist heute unvorstellbar. Doch die oben genannte Würdigung diverser Bands scheint ihnen Recht zu geben. Ich jedenfaslls habe, trotz der Einfachheit, um nicht zu sagen, Stümperhaftigkeit von den Liedern auf "In the Sign of Evil", ziemlichen Spaß mit der EP. Bis auf "Sepulchral Voice", kann ich irgendwie mit allen Liedern etwas anfangen, wenn die Lautstärke stimmt und ich vor allem in der entsprechenden Stimmung bin. Dann kann die EP, zusammen mit Kreators "Endless Pain" und Slayers "Hell awaits" ihr Werk tun und für ein paar amüsante Stunden sorgen, in der einfach mal eine rauhere, ungeschnörkelte Stimmung herrscht, in der ich nicht durch ein überproduziertes Album totgeknüppelt werde, sondern man sich irgendwie gänzlich entspannter und weniger erwartungsvoll an die Musik setzt... Und entsprechend entlohnt wird. Allerdings erscheinen mir die 3 "Instrumentals" als sehr überflüssig. Obwohl: das Intro passt gut als Vorhut zu "Outbreak of Evil".

Punkte: 7 / 10


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