Sodom In The Sign Of Evil (1984) - ein Review von gravedancer

Sodom: In The Sign Of Evil - Cover
2
2 Reviews
20
20 Ratings
8.65
∅-Bew.
Typ: Single/EP
Genre(s): Metal: Death Metal, Thrash Metal


gravedancer
22.03.2011 22:15

"Black Metal in seiner ursprünlichsten Form"

Ja, tatsächlich is dies das wohl härteste Metal Epos aus deutschen Landen zu seienr Zeit.. Der Erstling, der eigentlich als Debut Full Lengh gedacht war, wurde zur EP verkürzt, weil ein Abgesandter von SPV die Hände über dem Kopf zusammenschlug, als er die ersten Aufnahmen hörte und retten wollte, was zu retten war. Ein Fehler, wie sich heute herausstellt. Seitdem wir das Remake kennen, wissen wir, dass es da viel mehr geiles Songmaterial gab, was dieses Album mit der unsagbar geilen (für eine derart harte Band jener Tage und im Vergleich zu den ersten Kreator und Destruction Debuts, oder der 2. Sodom, GENIALEN!!!) Produktion hätte bereichern können. Es wäre ein weitaus größerer Erfolg gewesen und mehr als ein Meilenstein der 80er (und das ist die EP ja ohnehin).

Die Texte sind freilich nicht nachzuvollziehen, da sie aus aneinander gereihten unheimlich bösen Wörtern bestehen, die man beim Durchblättern eines Deutsch-English-Wörterbuchs gefunden hatte. Das war aber vor allem bei den großen 3 des deutschen Thrashs gleichermaßen der Fall. Soll auch niemand jucken, denn wer rotzigen Thrash metal hören will, interessiert sich nicht für Texte, da sie in den meisten Fällen eh keinen Anspruch haben, vor allem dann nicht, wenn sie englisch dargeboten werden und von nicht-englischsprachigen Bands stammen.

Doch egal. Spielerisch war diese Band nichts wert. Das Gerumpel, das man hört klingt schon irgendwie nach Venom, denn die konnten ihre Instrumente auf den ersten Alben auch nur mit Mühe und Not bedienen. Aber irgendwie Doch irgendwie juckt dieser Fakt bei dieser EP nicht im Geringsten. Man hört ein Gegurkel von härtestem Black Metal (im heutigen Sinne) in seiner ursprünglichsten Form, dargeboten von 3 jungen enthusiastischen, Metal begeisterten Spunden... und es macht einfach Spaß! Mag sein, dass es an der 80er Produktion liegt (man stelle sich eine Newcomer Band der heutigen Zeit vor, in der selbst Demos mit überproduzierten Gitarren aufgenommen werden...man würde jeden Fehler sofort hören und eine dermaßen schlechte Band, wie SODOM is damals waren, würde heute kein Label unter Vertrag nehmen), oder am 80er Feeling, welches nie wieder so gut in ein Metal Album fließen würde, wie damals in genau diesen 80ern... ich weiß es nicht.

Die Songs stehen alle für sich, jeder hat irgendwie seinen eigenen Charme, obwohl doch alle Songs irgendwie unter dem phänomenalen "OUUUUTbreAAAAk of EvIIIIIIIIIläää!!!" stehen. Wahnsinn. Abgerundet wird diese Perle, die heute nur noch zusammen mit dem Debut-Full Lengh zu haben ist, mit einem extrem kultig geilem Coverartwork. Damals konnte auch ein maskierter Schwertschlächter beeindrucken, man musste noch nicht mit umgedrehten Kruzifixen, Pentagrammen und vergewaltigenden Belzebuben oder ähnlichem umsich werfen um musikalisches Nichtkönnen zu überdecken, das dem vom damaligen SODOM noch weitaus übersteigt.

Man muss dieses Scheibchen niemandem empfehlen. Jeder kennt es. Wer nicht sollte sich schleunigst damit vertraut machen. Thrash, Black und Death Metal Sympathisanten der alten Schule sei dieser Hammer dringstens empfohlen.

Punkte: 9 / 10


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