Amorphis Tales From The Thousand Lakes (1994) - ein Review von Nezyrael

Amorphis: Tales From The Thousand Lakes - Cover
5
5 Reviews
83
83 Ratings
9.13
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Doom Metal, Melodic Death Metal


Nezyrael
09.02.2011 13:09

Mit diesem Album haben Amorphis im Jahre 1994 eines der zeitlosesten und besten Death Metal Alben aller Zeiten erschaffen. Beziehungsweise, wenn man das Album hört, ist das eigentlich hört, ist das eigentlich Death Metal? ist das der Death Metal, den man aus Finnland kennt und liebt? Die Antwort ist ein klares Jein! Death Metal bildet mit seinen Riffs und seinen Vocals zwar das Fundament dieser Scheibe, aber was Amorphis darauf aufbauen geht weit über den normalen Death Metal hinaus. Verschiedenste Einflüsse werden verarbeitet, finnischer Folk, Rock der 70er im Stile von Genesis und King Crimson, Cleanvocals, verträumte Melodien und spacig angehauchte Keyboards machen das Album zu einem wahren Meisterwerk und zu dem meiner Meinung nach besten Werk von Amorphis. Hymne folgt auf Hymne, alles angesiedelt im Midtempo oder im Death/Doom bereich, man wird gegen die Wand gedrückt, und trotz dieser Wucht besitzt die Musik eine in sich eingeschlossene Melancholie und Zerbrechlichkeit, die stellenweise an die Wildhoney von Tiamat zu erinnern vermag.
Amorphis schaffen dabei den unglaublich schwierigen Spagat, eine mächenhafte Atmosphäre aufzubauen, ohne auch nur ein einziges Mal ansatzweise kitschig zu klingen, jede Melodie ist so perfekt und so gespielt wie sie sein muss, alles fügt sich zusammen. Dem reinen Old-School-Death Metaller wird dieses Album trotzdem zu märchenhaft, verträumt und vielleicht auch kitschig sein, dem sei vor allem der Vorgänger "The Karelian Isthmus" ans Herz gelegt, der noch rohen Death Metal der allerhöchsten Güteklasse bietet. Für mich allerdings ist dieses Werk das Magnum Opus dieser Band, man befindet sich zu jeder Zeit noch im Death Metal, aber man kann schon deutlich erkennen wohin die Reise der Band gehen wird, und der Nachfolger Elegy ist nur eine konsequente Wieterentwicklung des Sounds dieser Scheibe. Tuonela z.b. konzentriert sich dann ein wenig mehr auf die folkigen Elemente, Am Universum dann eher auf die Elemente des 70er-Rocks.
Es fällt mir immer wieder schwer in Worte zu fassen, was dieses Album für mich bedeutet, wenn ich mich für ein bestes Death Metal Album aller Zeiten entscheiden müsste, würde ich wohl dieses wählen, das sich nach langem Kampf gegen das Meisterwerk "Like An Ever Flowing Stream" aus dem Hause Dismember durchgesetzt hat.
Zu den Songs bleibt zum Schluss gar nicht so viel zu sagen, neben den meiner Meinung besten Songs der Band Black Winter Day und Drowned Maidfinde ich vor allem noch das melancholisch böse First Doom und das etwas experimentellere Magic And Mayhem erwähnenswert, aber am Ende bleibt nur wieder die Feststellung, das es auf diesem Album einfach keinen auch nur ansatzweise schwachen Song gibt, nichtmal eine schwache Sekunde.
Es gibt kein Album was ich häufiger in meinem Leben gehört habe, und ich habe es kein einziges Mal bereut.

Punkte: 10 / 10


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