Holocaust Inside The Power Cage (2009) - ein Review von Sgt. Kuntz

Holocaust: Inside The Power Cage - Cover
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∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal


Sgt. Kuntz
18.05.2010 14:57

Wenn High Roller Records mit ihren Veröffentlichungen in diesem Tempo weitermachen, haben sie wohl in wenigen Jahren sämtliche größeren (wenige) und kleineren (unzählige) NWOBHM-Bands neu auf Vinyl verewigt. Da darf man wirklich gespannt sein, was noch alles kommt und auf welch beeindruckende Sammlung man irgendwann blicken kann. Bisher gibt es ja alle LPs des Labels noch zu vernünftigen Preisen, eine Komplettierung ist also noch gut zu schaffen. Da dürfen die, man kann es mit gutem Gewissen sagen, legendären HOLOCAUST natürlich nicht fehlen. Von dieser Band aus Edinburgh, Schottland findet man aber diesmal keine unveröffentlichten oder gar neuen Songs, sondern eine Art “All-Off“-Zusammenstellung der ersten und besten Phase der Band-Historie, also alle Studiosongs zwischen 1980 und 1983. Bei der erwartungsgemäß hochwertigen Aufmachung ist vor allem der Prägedruck (Bandlogo und die berühmten Reiter) auf Vorder- und Rückseite, sowie das 20-seitige Booklet im Großformat besonders herauszuheben, und auch die Texte hat man wieder auf die Innenseite des Gatefold-Covers gedruckt.

Auf der ersten LP findet man also das komplette “The Nightcomers“-Album wieder, das alle mittlerweile ergrauten Banger der ersten Stunde, genauso wie neu hinzugekommene Fans der britischen Metal-Bewegung längst auswendig kennen und sich die nächsten paar Zeilen damit schenken können. Nichteingeweihte, die die Band bisher nur durch die Coverversionen von METALLICA oder SIX FEET UNDER kennen, dürfen sich auf treibenden, urigen, Gitarren-dominierten Heavy Metal der ersten Stunde freuen, mit Rhythmen, die noch eine gewisse 70er-Jahre-Verbundenheit aufweisen, und der charismatischen Stimme von Gary Lettice. Herzstück und Aushängeschild der Band kann dabei nur ein Song sein: das bahnbrechende “Heavy Metal Mania“ natürlich, eine zeitlose, schlicht geniale und genial schlichte Ode an unser über alles geliebtes Musikgenre, mit der man bestimmt auch in hundert Jahren noch junge, aufgeschlossene Hörer mit dem Metal-Virus infizieren kann. Doch HOLOCAUST waren natürlich kein One-Hit-Wonder, dafür bietet das Album vielmehr eine atmosphärisch dichte Einheit, jeder Song hat seinen angestammten Platz, die Gitarrenarbeit war mit ihren harten Riffs, Licks und den teilweise stakkatoartigen Soli ihrer Zeit fast schon voraus und Songs wie “Smokin' Valves“, “Death Or Glory“ oder der düstere Titelsong gehören gesondert erwähnt und haben natürlich längst Klassiker-Status. Das einzige, kleinere Haar in der Suppe findet man bei den drei Songs von “Coming Through“. Diese vermögen, vielleicht bedingt durch das Fehlen von Gitarrist Mortimer, nicht ganz an die Klasse der anderen Aufnahmen anzuknüpfen.

Was der Band für den Durchbruch fehlte, war einer größeren Live-Präsenz in ihrer Heimat, von Europa oder USA ganz zu schweigen und auch den letztlich beschränkten Möglichkeiten des Ein-Mann-Labels Phoenix Records geschuldet. Aber auch die musikalische Ausrichtung ab 1983/84 sorgte für zwiespältige Reaktionen.

Doch davon kann im Zusammenhang mit dieser Kompilation keine Rede sein. Eine bessere Würdigung dieser Band, und damit stellvertretend einer ganzen musikalischen Bewegung, kann man sich kaum vorstellen. Bitte mehr davon!

Bewertung 9/10

Sgt. Kuntz für www.metallized.de

Punkte: 9 / 10


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