Lonewolf The Dark Crusade (2009) - ein Review von Sgt. Kuntz

Lonewolf: Dark Crusade, The - Cover
1
1 Review
9
9 Ratings
8.44
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
18.05.2010 16:09

LONEWOLF aus Frankreich geistern schon seit ein paar Jahren durch die Metal-Szene und scheinen sich, wenn man sich das Feedback so anschaut, mit ihrem Stil auch einigermaßen etabliert zu haben. Dabei fällt als erster Vergleich fast automatisch der Name RUNNING WILD und da diese in den letzten Jahren nicht mehr viel auf die Reihe gebracht haben, käme ein adäquater Ersatz genau zur richtigen Zeit. Also: CD einlegen und auf eine knappe Stunde gute Unterhaltung hoffen. Es ist das erste Album, das die Band bei Karthago Records veröffentlicht. Eine Vinyl-Version mit einem Bonus-Song („Burning The Icons“) wird es ebenfalls geben, allerdings auf Killer Metal Records.

Los geht es - nach einem Keyboard-Intro, das wie so oft kein Mensch braucht - mit „Viktoria“ und einem Riff, der tatsächlich stark an Rock`n`Rolf & Co. erinnert, aber leider nur an die Spätphase, als die Hamburger ihren Zenith schon seit längerem überschritten hatten. Von einem zweiten „Under Jolly Roger“ sind LONEWOLF in etwa so weit entfernt wie der Mars von der Erde. Stattdessen muss man beim Opener, aber auch im weiteren Verlauf, einige allzu aufdringlich-fröhliche Refrains der Marke SABATON/ALESTORM über sich ergehen lassen. Als Sänger hat man auch keinen schöngeistigen Landsmann aus Frankreich an Bord, sondern einen Oberteutonen der alten Schule: Jens Börner, bei dem vermutlich früher im Kinderzimmer ein übergroßes Poster von Chris Boltendahl hing. Das alles wäre noch zu verkraften, wenn man dafür ein paar schmissige, leicht zu konsumierende Songs geboten bekäme, aber unterm Strich findet sich nur wenig Erbauliches auf der CD. Der Gitarrensound ist noch das Beste an dem Album (produziert von Andy La Rocque): zwar zu hundert Prozent Running Wild nachgemacht, aber das wenigstens einigermaßen gut. Ansonsten braucht es schon Nerven aus Kruppstahl, um zum Beispiel das fast elf Minuten lange „The Hour Zero“ am Stück durchzuhören. Es ist aller Ehren wert, wenn ein Sänger versucht, ein Maximum an Emotionen zu transportieren, aber Voraussetzung dafür ist eben eine passende, halbwegs wohlklingende Stimme, ansonsten wird genau das Gegenteil erreicht. Als „bestes“ Beispiel eignet sich hier der wirklich penetrante, aggressiv-fröhliche Chorus zu „Legacy Of The Wild“. Das sollte die Band schleunigst abstellen, bevor sie endgültig in der „Pirate“-Metal-Ecke landet - es sei denn, dass sie genau dies wünscht. Dass sie es auch besser können, haben LONEWOLF mit ihren früheren Werken bewiesen, oder auch hier, mit einem Song wie „Warrior Priest“, der einen tollen Groove und einen bodenständigeren, schunkelfreien Refrain aufweist. Die wenigen Highlights reichen aber bei weitem nicht aus, um „The Dark Crusade“ wirklich empfehlenswert für alle Sacred Metaller zu machen.

Somit entpuppt sich das Album für die Band schlussendlich als musikalischer Rückschritt, womit man zuletzt einmal mehr das stagnierende Vorbild RUNNING WILD imitiert. Jetzt fehlt nur noch ein Nebenprojekt im TOXIC-TASTE-Format.

Punkte: 5.5 / 10


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