Bashful Alley It's About Time (2009) - ein Review von Sgt. Kuntz

Bashful Alley: It's About Time - Cover
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8.25
∅-Bew.
Typ: Compilation/Best-Of
Genre(s): Metal: Heavy Metal


Sgt. Kuntz
19.05.2010 21:19

Für manche mag es schwierig nachzuvollziehen sein, dass es etliche Bands gibt, die vor über 25 Jahren mal eine Single mit zwei Songs veröffentlicht haben und es trotzdem immer noch zahlreiche Fans und Sammler gibt, die von diesen längst aufgelösten Bands schwärmen und über jedes kleine Detail noch ausgiebig diskutieren. Aber das gehört halt zum Kult um die “New Wave Of British Heavy Metal“ dazu, dafür war diese einerseits qualitativ einfach zu gut und vor allem für die weltweite Metal-Bewegung von essentieller Bedeutung. Und da landen wir dann auch schon bei BASHFUL ALLEY aus den englischen Midlands, die zwar weder die ersten und wahrscheinlich auch nicht die allerbesten in dieser Kategorie waren, aber die trotzdem bei der Aufzählung von den vielen guten Bands damals auf keinen Fall fehlen darf.

Die vier Jungs haben ihre Band während des gemeinsamen Studiums gegründet und sogar auf dem Uni-Gelände schon als Vorband für THE SWEET gespielt. Aber groß erfolgreich war man natürlich trotzdem nicht, sogar die Sängersuche blieb erfolglos, denn Mainman Rob Tidd war eigentlich nur als Gitarrist und nicht als Vocalist vorgesehen, was aber beim Anhören der Songs überhaupt nicht negativ auffällt. Die Verbreitung der ersten Demos muss man sich so vorstellen: Wer Interesse hatte, konnte damals ein leeres Tape an die Band schicken, die dann ihr Demo-Tape darauf überspielt und es zurückgeschickt hat. Den Aufwand kann man sich in MySpace und Download-Zeiten wohl kaum noch vorstellen. 1982 nahm man schließlich auch die erste Single auf, allerdings ohne Labelunterstützung. “Running Blind“ und “My, My, My“, die beiden Songs auf der 7“, waren dann auch sehr eingängige, tolle Lieder, die, genau wie die Demo-Songs, zwischen Hard Rock und frühem Heavy Metal hin und her wechselten, wie es gerade beliebt, aber immer kraftvoll und dynamisch daherkommen. Von den britischen Labels, selbst von den kleinsten, gab es trotzdem stapelweise Absagen. Live-technisch konnte man als Vorband immerhin zwei Mal in Londoner Clubs spielen, ansonsten musste man sich mit heruntergekommenen Bars, Pubs oder Studentenpartys begnügen.

Nach dem Ende von BASHFUL ALLEY 1984, dauerte es bis 2005, bis Oliver Klemm von High Vaultage Records, in Zusammenarbeit mit Rob, die Single inklusive einiger Demosongs auf CD herausbrachte, unter dem passenden Titel “It’s About Time“. Und genau davon halte ich jetzt die Vinyl-Version von High Roller Records in den Händen, bei der man sich beim Anhören diese kleine, kurze, aber doch so typische Bandhistorie noch einmal durch den Kopf gehen lassen kann. Denn der Funke von damals springt auch heute noch problemlos über, nichts klingt hier verstaubt oder veraltet, sondern immer lässig treibend und voller Energie.

Nur 300 Exemplare wurden gepresst, 200 auf schwarzem und 100 auf weißem Vinyl. Das ist übrigens deutlich weniger als bei der selbstproduzierten Single von 1982, aber scheinbar ist der Bedarf bei den ewig gestrigen und nostalgischen Musikliebhabern auch eher überschaubar. Schade eigentlich, diese LP ist ein kleines Schmuckstück und für Freunde und Genießer der NWOBHM eigentlich ein must have. It’s about time!

Bewertung 8/10

Sgt. Kuntz für www.metallized.de

Punkte: 8 / 10


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