Toll ist bei Rammstein immer, wie sie ihre Themen textlich immer so verpacken, dass sie am Ende sehr zweideutig sind, bzw. die Interpretation doch in einer kleinen Arbeit ausartet. So war es für mich besonders bei "Waidmanns Heil" und "Halt!" (Special Edition). Doch im Grunde genommen ist "Liebe ist für alle da" thematisch eine Mischung aus den ersten drei Alben und den letzten Beiden. Eine Hälfte behandelt thematisch wieder Sex von der "normalen" bis hin zur grotesken Art, während die andere Hälfte wieder von Gott und die Welt handelt. Da gibt es Habgier ("Mehr"), Umweltverschmutzung ("Donaukinder"), Misanthropie ("Halt!"), Geburtsfehler ("Führe mich") und eine Rammstein-Hymne ("Haifisch"). Dennoch hält sich die Abwechslung hier eher im Rahmen, verglichen mit den beiden Vorgängern, auf Rammstein es bei ein, zwei grotesken Liedern belassen haben und sich eher auf andere Themen besinnt haben.
Und sonst präsentieren sich Rammstein wie immer technisch abwechslungsreich. Es gibt Balladen (Frühling in Paris), Stücke mit vielen Industrialelementen (Wiener Blut, B*******, Ich tu dir weh) und auch sehr gute Rocker (Titelstück, Waidmanns Heil, Rammlied). Es wird nie langweilig, doch man merkt auch, dass die Instrumente den Gesang lediglich untermauern sollen, und somit nie wirklich dominieren.
Alles zusammen haben Rammstein wieder ein gutes Album geschaffen, auf dem sie eine dezente Mischung aus Alt-Rammstein und Neu-Rammstein versuchten, die weitestgehend gelungen ist.
Punkte: 8 / 10