Reverend Bizarre In The Rectory Of The Bizarre Reverend (2002) - ein Review von rip-chuck

Reverend Bizarre: In The Rectory Of The Bizarre Reverend - Cover
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1 Review
14
14 Ratings
9.46
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Doom Metal


rip-chuck
03.03.2010 23:05

Anno 2002 wurde die Welt mit einem Classic-Doom-Metal-Meisterwerk beschenkt. Es war das Debüt der 1995 formierten Finnen von Reverend Bizarre: Sir Albert Witchfinder, Father Peter Vicar und Monsieur Earl of Void. Und es dauerte nicht lange, bis diese Kombo einen Legendenstatus erreicht hatte! Aber warum?

In den 80ern und frühen 90ern gab es bereits eine Welle von Doom-Metal-Alben, die sensationell waren (und es immer noch sind). Saint Vitus' Born Too Late, Pentagram's Relentless, das Debüt von Candlemass sowie Lunar Womb von The Obsessed sind Kult (um nur einen kleinen Auszug zu nennen, die Liste ginge noch weiter). Danach kam nicht mehr so viel "true"-Doom dieser Güteklasse.

Bis Reverend Bizarre kamen! Ihr Debüt reiht sich für mich nahtlos in die Liste der genialsten Doom Alben aller Zeiten ein. Und dabei ist ihr Stil einzigartig. Typisch für die Finnen sind sehr lange Songs mit einer gewisse Monotonie. Diese Songs sind genialerweise mit Spielereien gespickt, so daß es niemals monoton klingt! Man muß zugeben, Reverend Bizarre muß man erstmal "hörenlernen". Die zähe, schwere Kost kann man selten sofort wertschätzen und lieben. Aber die Geduld zahlt sich doppelt und dreifach aus. Die unscheinbaren und trägen Songstrukturen sind zeitlos, die Musik wird auch beim hundertsten mal hören nicht langweilig.

Musikalisch und technisch gibt es nichts zu meckern. Die Vocals des Witchfinders sind genial, langsam mit sehr feiner klarer Stimme trägt er Geschichten über Tod und Sünde vor. Diese Geschichten sind äußerst hochwertiger Natur, sehr gut geschrieben.
Bass und Gitarre verschmelzen perfekt zu einer Wall of Doomsound und bringen die sehr angenehmen Melodien perfekt rüber. Nicht zu vergessen ist das langsame, aber technisch sehr saubere und vor allem abwechslungsreiche Drumming vom Earl of Void. Und die ehrliche, nicht überproduzierte, aber dennoch gute Aufnahme rundet das Gesamtpaket ab.

Das klingt alles sehr euphorisch was ich hier schreibe - aber es ist definitiv nicht übertrieben!

Die drei Jünger der Verdammnis sind sehr Konstant in ihrer Schaffensweise - nicht nur wegen des homogen bleibenden Musikstils all ihrer Veröffentlichungen. Jedes Album ziehrt ihr Leitspruch: "Doom What Thou Wilt" (Abgeleitet von "Do what thou wilt.. shall be the whole of the Law" vom alten Okkultisten A.Crowley). Darüber hinaus wird auf jedem Backcover die gleiche Location für ein Bandphoto gewählt - ein schöner Friedhof. Das nenn ich originell, sowas hat noch niemand gemacht ;)

Allen Doom-Metal-Fans sei dieses Album strengstens empfohlen, wenn man sich mit träger, nicht leicht zugänglicher Musik arrangieren kann - Freunde von Candlemass z.B. sollten erstmal reinhören. Freunde von Saint Vitus z.B. dürfen bedenkenlos zugreifen! Weil es das Beste Album von Reverend Bizarre ist (was ich mit erlaube vorweg zu nehmen) und sie sich bereits aufgelöst haben gebe ich die Höchstwertung.


- R.I.P. chuck!

Punkte: 10 / 10


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