Den Anfang macht das bereits 1973 aufgenommene "Into The Beyond", welches wohl eine der ersten Aufnahmen überhaupt von THOR sein dürfte und gleich mit einem einfachen aber effektiven Riff lospoltert. Nach nicht mal 90 Sekunden ist der Spaß auch schon vorüber. Die restlichen 5 Songs auf der A-Seite stammen dann alle aus der Zeit um "Keep The Dogs Away" herum (also 1976/77), und bieten im Großen und Ganzen typischen Glam/Hard Rock wie er auch auf jenem Album geboten wird (teilweise auch noch mit Hammond und lustigen Synthesizer Effekten). Mit einem Unterschied: die (von Thor selbst komponierten) Demoaufnahmen sind (für mein Empfinden) besser als das meiste auf dem komischen "Keep The Dogs Away", auf dem Thor ja nur als Sänger agierte und für ihn geschriebene Songs gesungen hat.
Ein Höhepunkt dieser Periode ist dabei das Stück "Battle Street", hier wird ein kleines Stück frühe Epik aufgefahren, mit hohem Tempo, flottem Riff und exzessiver Instrumentalarbeit. Wirklich gut! Auf diesen Song trifft die gern genutzte Umschreibung "Proto-Metal" ziemlich gut zu. Für mich einer der Höhepunkte dieser Kompilation.
Auf der zweiten Seite sind wir dann in den glorreichen 80ern angelangt, als THOR sich zum Metal hin entwickelten und auch ihre erfolgreichste Zeit hatten. "The Korr" (aufgenommen 1981) zeugt davon ganz deutlich und bleibt darüberhinaus mit seinem genial-dämlichen Refrain ("The Korr" einfach tausendmal in den verschiedensten Tonlagen gesungen - wunderbar!) im Ohr hängen. Mit dem bekannten "Rock The City" (in einer unveröffentlichten Demofassung) gehts weiter - sehr interessant, diesen Song mal in einer frühen Version zu hören.
"I Am Your Sire" stammt wie auch der Vorgänger aus den "Unchained"-Sessions, und genauso klingt das dann auch. Schönes, melancholisches Stück! Dann gibt es noch "Bad As Hell" zu hören, sowas wie der kleine Bruder von "Ride Of The Chariots", bevor der Titeltrack "Mutant" (von 2002), ein relativ höhepunktsarmes Mid-Tempo-Stück die Werkschau beendet.
Somit ist "Mutant" eine rundum interessante Sammlung von unbekanntem THOR Material, für jeden Fan eine tolle Ergänzung der Sammlung. Wie sich das gehört wurde das ganze natürlich auch optisch entsprechend gestaltet: das Gatefold wurde mit reichlich Archivbildern aus den 70ern und 80ern ausgestattet auf denen Mr. Mikl (unter anderem) ordentlich die Muskeln spielen lässt - man bekommt also auch da was man erwartet!
Punkte: 8 / 10