Secrets Of The Moon Privilegivm (2009) - ein Review von Stefan_73

Secrets Of The Moon: Privilegivm - Cover
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1 Review
19
19 Ratings
9.11
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Black Metal


Stefan_73
19.05.2011 15:53

Dass sich Secrets of the Moon auf ihrem vierten Album wieder neu erfinden würden war mit Sicherheit jedem klar. Wie stark sich letztendlich der Abgang von Daevas und A.D. auf das Songwriting ausgewirkt hat, bleibt aber wohl reine Spekulation. Eines ist aber sicher, SOTM klingen auf „Privilegivm“ anders, reifer, von der Atmosphäre her dichter und trotzdem zu 100% nach SOTM, denn sie haben sich über die Jahre eine Nische im Black Metal geschaffen, die fast nichts mehr mit den degenerierten, sich und andere Bands immer wieder kopierenden Scheuklappenbands zu tun hat. Genau deswegen sind sie aber dem Kern des ursprünglichen Black Metals viel näher wie so manch andere Band, denn Anfang der Neunziger war es noch die Regel, dass sich Black Metal durch die Einstellung der Musiker und die Atmosphäre der Musik definiert hat, und so klangen Bands wie Darkthrone, Samael, Mystifier oder Master’s Hammer durchaus alle sehr eigen. So auch Secrets of the Moon.

Auf den ersten Blick wirkt „Privilegivm“ recht sperrig und die wieder recht langen Songs sind vordergründig auch nicht unbedingt eingängig. Mit jedem Durchlauf entfaltet sich dieses Album aber immer mehr und nimmt einen mit seiner beschwörenden, düsteren Aura ein. Die meist zwischen Midtempo und doomiger Schwere pendelnden Songs werden nur gelegentlich durch schnelle Parts durchbrochen, versprühen aber gerade deswegen eine tiefschwarze Atmosphäre. Wegen dieser Schwere sollten sich auch Doom Metal Fans von diesem Album angesprochen fühlen, denn eine Nähe zu Bands wie Unholy, Griftegård oder ganz alte Anathema ist durchaus vorhanden. Ein ums andere Mal fällt bei diesem Album auch auf, wie durchdacht und effektiv das Schlagzeugspiel von Thelemnar ist. Egal ob beim durch einen massiven Chorus aufwartenden „I Maldoror“, oder dem mit 13 Minuten überlangen „Harvest“ – die dynamischen Steigerungen und rhythmisch sehr gelungenen Riffs sind wirklich beeindruckend! Sehr gut gefällt mir auch die Stimme von sG, der neben seiner rauhen Black Metal Stimme auch immer wieder clean singt – er erinnert mich dabei etwas an die klagende Stimme, die Tom G. Warrior auf „Into the Pandemonium“ eingesetzt hatte.

Während das Album am Anfang mit noch schnelleren Songs wie „Sulphur“ einsteigt, drosseln SOTM das Tempo im Laufe des Albums immer weiter, werden dadurch aber noch eindringlicher. „For They Know Not“ überzeugt hier z. B. durch die Gegensätze von melodisch-doomiger Tristesse und harten, rhythmisch-eingängigen Parts. „Queen Among Rats“ geht dann von der Struktur in eine ähnlich Richtung, legt aber im zweiten Teil durch seinen beschwörenden Chorus noch einen drauf. Nach einem kurzen Instrumental bietet dann der letzte Song „Shepherd“ noch einen besonderen Kontrast, denn dieser besticht durch seine Mischung aus bluesig-entspannten Gitarrenparts, orchestralen Klängen und melancholischer Schwärze – und das funktioniert extrem gut!

Ja, ich bin beeindruckt – für mich haben Secrets of the Moon mit „Privilegivm“ ihr bis dato bestes Album veröffentlicht. Eine absolute Kaufempfehlung möchte ich jedem aussprechen, der Black Metal mit dem gewissen Etwas mag und natürlich allen Doom/Dark/Death Metal Fans, die ein Faible für schwere Sounds haben. Meine Favoriten dieses durchwegs sehr starken Albums sind „I Maldoror“, „For They Know Not“, „Queen Among Rats“ und „Shepherd“.

Stefan / www.rdmag.de

Punkte: 9 / 10


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