Deathrow Raging Steel (1987) - ein Review von Lord

Deathrow: Raging Steel - Cover
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1 Review
11
11 Ratings
8.55
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Thrash Metal


Lord
11.06.2010 15:04

1987 veröffentlichten die Düsseldorfer DEATHROW ihren zweiten Longplayer "Raging steel"; nachdem schon das 1986er Debüt "Satan's gift" (später mit neuem Coverartwork und neuem Titel unter "Riders of doom" wiederveröffentlicht) mit eindrücklichem Knüppelspeed/thrash Metal made in Germany überzeugen konnte - Abteilung Exumer oder Angel Dust - gingen sie auf "Raging steel" ihren konsequenten Weg weiter, wurden technisch anspruchvoller und konnten so einen ausgereiften Bastard Metal lancieren... Für mich persönlich ein Rätsel, warum DEATHROW damit nicht in die erste Liga des deutschen Thrash/Speed Metals aufsteigen konnten; schliesslich klang 2 Jahre später das erfolgreiche Sodom-Werk "Agent orange" sehr ähnlich. DEATHROW hätten es schaffen müssen...

Sowohl musikalisch als auch in Punkto Songwriting und von den Ideen her überzeugen Deathrow auf "Raging steel": sämtliche 9 Tracks, darunter die Überhymne "Dragon's blood", bilden eine gekonnte Einheit und liefern nahezu 100% ab! Abwechslungsreich, intensiv - hart! Nicht immer nur im Uptempo knüppelnd, es wird Wert auf groove, Melodie und ausgeklügelte Parts gelegt; so kommt es vor, dass sogar akustische Gitarren zu hören sind ("The thing within" - anno 1987 nichts Neues, doch hier gut und dezent eingesetzt).

Die Highlights:
Allen voran die erwähnte Hymne "Dragon's blood"!! Ein unendlich schöner Song, der sowohl Power als auch Melancholie vereint und so eine Symbiose aus Schmutz, Dreck und wahrhaftiger Schönheit, Erhabenheit und Stolz kreiert! Vorallem der "...to become a part, in the arena of God..." Part lässt mich immer tief fallen und beschert mir auch nach 1000 Durchgängen eine Gänsehaut; man weiss, gleich ist es soweit und wenn die Stelle kommt, fällt man in sich zusammen.. Leidend, traurig und dennoch vollkommen zufrieden. Paradox!
Auch unbedingt Erwähnung muss der absolut brillante, von Slayer inspirierte Rausschmeisser "Beyond the light" finden; superbe Riffs mischen sich mit geilem Gebolze, dazu kraftvolle Melodien die sowohl eingängig als auch brutal sind. Sehr schön!
Das Instrumentale Riff-Monster "The undead city" sowie das schnelle, typische Deutsche "Pledge to die" gehören ebenfalls in die Top-Liga des gelungenen Albums.
Manchmal dringen enorme Celtic Frost-Anleihen durch, sowohl im Gesang als auch im Groove; gut zu hören im Mittelpart von "Scattered by the wind" oder bei manchen Stellen in "Mortal dread"; dies steht DEATHROW jedoch sehr gut zu Gesicht - und mal ehrlich; wen haben Hellhammer/Celtic Frost schon nicht geprägt?
Am Rande noch zu erwähnen bleiben die Genre-Klischees wie das obligate Intro; in diesem Fall jedoch ein sehr schönes, wunderbar stimmungsvoll.

"Raging steel" hätte DEATHROW in die erste Liga der deutschen Thrash/Speed Metal Szene katapultieren sollen - finde ich persönlich stärker als Sodoms "Persecution mania" oder Tankards "Chemical invasion" und mit Destructions "Release from agony" (1988) oder Violent Force' "Malevolent assault of tomorrow" kann es qualitativ auch mithalten, auch wenn mit den beiden Alben nicht vergleichbar! Einzig hinter Kreators "Terrible certainty" muss das Album anstehen.

Mit dem Nachfolger "Deception ignored" (1988) schlugen sie dann eine, wie damals viele Bands, technischere Richtung ein. Mir persönlich ist der Übergang vom Bolz-Thrash des Debüts zum versierteren Thrash von "Deception ignored" am liebsten und so bleibt "Raging steel" meine Lieblingsscheibe von DEATHROW!

Dennoch; Pflichtkauf für jeden Metalfan, vorallem wenn man die etwas bekannteren "Unbekannteren" aus jener Zeit mal auschecken möchte, nicht immer nur das Dreigestirn Kreator, Sodom & Destruction!

Punkte: 9.5 / 10


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