Defiance Beyond Recognition (1992) - ein Review von blackening

Defiance: Beyond Recognition - Cover
1
1 Review
3
3 Ratings
8.33
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Power Metal, Speed Metal, Thrash Metal


blackening
04.08.2009 16:29

Laut Wikipedia: Thrash Metal, Progressive Metal UND Jazz/Fusion. Wem bei dere Kombi nicht die Pommesgabel steif wird, der darf dieses Review und diese Platte gerne komplett ignorieren. Alle anderen: KAUFEN!
Ne, mal ernsthaft. Wer wie ich eher den technisch versierten Thrash der Spätachtziger/Frühneunziger mag, auf krumme Takte steht und dazu bei den Songstrukturen gerne überrascht wird, kommt hier sehr auf seine Kosten.
Defiance gelten, WENN man sie denn kennt, meist als " Testament für arme". Und während ich den Vergleich im Gesang gut nachvollziehen kann ( Steev von den großartig-unterbewerteten Groove Metallern Skinlab), so höre ich instrumental doch so gar keine Parallelen zu einer meiner liebsten Thrashbands.Ich meine, mich im Thrash gut auszukennen, aber zu den Riffs und Strukturen dieser Platte fehlen mir tatsächlich die Vergleichsmöglichkeiten...sowas hab ich noch nicht gehört.
Die Wechsel wirken meist absurd bis plötzlich, machen mit jedem Hören aber mehr Sinn und sind schlüssig arrangiert. Jedes Instrument hat seinen Platz.
Die Riffs sind vertrakt, es werden großzügig krumme Takte verteilt, ohne dabei an Eingängigkeit einzubußen. Das Tempo ist meist verdammt hoch, die Cleanparts erinnern mich tatsächlich an späte Death/Atheist/Teils Cynic. Ja Teilweise hats sogar was von der "Discipline" Phase von King Crimson.
Gleich die ersten Noten vom grandiosen Opener " Killing Fields" zeigt sehr eindrucksvoll: Die Instrumentalfraktion versteht ihr Handwerk mehr als gut.
PRoduktion ist (in meinen Ohren) Typisch für diese von mir favorisierte Phase im Thrash: knackig-dominante Bassdrum, an den Gitarren wurde endlich der Gainregler gefunden ( ich tippe auf was von Mesa), der Bass böllert semi-gut hörbar vor sich hin ( hat aber viele eigenständige Parts), Gesang übertönt die Instrumente nicht.

Ja...mir fällt tatsächlich sehr schwer, den Stil zu beschreiben. Vielleicht frühe Hexenhaus meets Toxik meets Testament? Ich weiß echt nicht. Freunde des Tech Thrash oder generell Thrashfans, die nix gegen Komplexität haben, sollten zuschlagen. Alle 3 Alben der Band wurden als "Insomnia" in einer Box neu aufgelegt, so dass es echt keine Ausreden gibt.
Für mich tatsächlich unter den 10 verkanntesten Thrash-Perlen. *



Anspieltipps:
Killing Fields, Promised Afterlife,Perfect Nothing,Step Back,Inside Looking Out,Power Trip

*
(wen es interessiert, die anderen wären:
Morbit Saint-Spectrum Of Death
Epidemic-Decameron
Forced Entry- As Above, So Below
Demolition Hammer - Epidemic Of Violence
Mekong Delta- Principle Of Doubt
Exhorder- The Law
Slammer - The Work Of Idle Hands
Dark Angel- Leave Scars
Coroner- Punishmend For Decadence
ARG-One World Without End)

Punkte: 9 / 10


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