Der erste Gedanke beim Lesen des Bandnamens geht hier natürlich in Richtung Südstaatenrock, perfekt zum Hören beim Cruisen auf der Route 66. Aber damit liegt man schon mal ziemlich daneben.
Erfährt man als nächstes, dass es sich bei Easy Rider um eine spanische Powermetalband handelt, hat man wahrscheinlich melodischen Speedmetal mit Anleihen an Helloween und/oder Iron Maiden im Ohr. Doch auch dies ist nur so halb richtig.
Es gehört schon ein bißchen Mut dazu, es in Südeuropa mit der amerikanisch, groovigen Variante des Powermetal zu versuchen. Der Opener Wormwood zeigt schon mal, wo der Hase langläuft und punktet mit schönen Riffs zum Mitnicken. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass dieser Hase immer den gleichen Weg läuft, das heißt die Abwechslung hält sich in Grenzen. Die Gitarrenarbeit ist zwar wirklich gut, bleibt aber immer in relativ eng gesteckten rhythmischen Grenzen und der Gesang ist gefällig, mehr aber auch nicht. Sänger Eugenio Garañeda hat dabei eine Stimme die durchaus zum Musikstil passt, man hat aber den Eindruck, dass er niemals seine eng gesteckte Komfortzone verlässt, um die Sache interessanter zu machen. So verschwimmen leider die meisten Songs (inklusive des unnötig langen Instrumentals Hiking Mars) im Gedächtnis und keiner hakt sich längerfristig darin fest.
Mit When the Thousand Years are Over gibt es dann doch noch einen Ausreißer, aber leider in die falsche Richtung. Die durchaus frische punkige Attitüde wird durch den Flüstertüteneffekt auf dem Gesang leider nicht unterstützt.
Punkte: 6 / 10