schenken.
Auch auf "3" ist die Mischung aus bekannten Klassikern und eher obskurem Zeug der 80er Jahre gut
gelungen, wenn auch der Bossa Nova Anstrich eher selten bis gar nicht zum Zuge kommt. Ebenso ist die Ausgewogenheit zwischen Tristesse, Melancholie, Ausgelassenheit und Party weiterhin gegeben und jeder Song ist mit dem bewährten, mal mehr, mal weniger intensiven Engelsgesang der verschiedenen Sängerinnen gekrönt.
Als Schmankerl sind bei 4 Tracks zusätzlich Original-Sänger der Ursprungsversionen am Start, was in der Person von Martin Gore (!) dem Opener "Master And Servant" (Depeche Mode) schon mal neben der ohnehin vorhandenen Klasse noch ein Quäntchen mehr Glanz verleiht. Auch Ian McCulloch (Echo & The Bunnymen) trägt bei der Interpretation des abgründig-tristen "All My Colours" wesentlich zum Gelingen bei. Bei beiden Bands ist es übrigens das zweite Mal, dass sie auf einem Nouvelle Vague Album berücksichtigt werden. Als weitere Highlights seien "The American" (Simple Minds),
"So Lonely" (The Police) - das stimmungsmäßig an die U-Bahn-Atmosphäre von "Fade To Grey" vom vorherigen Album erinnert- und insbesondere die abgefahrene Lagerfeuer-Version von "God Save The Queen" (Sex Pistols) genannt.
Insgesamt betrachtet reicht "3" zwar nicht an "Bande a Part" heran, aber ist sein Geld dennoch voll und ganz wert. Mir fehlen hier einfach solche Über-Songs wie "Ever Fallen In Love" oder "Bela Lugosi's Dead". Positiv ist allerdings noch anzumerken, dass lediglich 2-3 Tracks über das Prädikat "ganz nett" nicht hinauskommen. Die Idee, Musiker aus den Original-Bands mit ins Boot zu nehmen, kann gerne für die Zukunft beibehalten werden.
Spearhead24
Punkte: 8 / 10