Die Andersartigkeit des Albums war seine größte Stärke. Während sich andere Schwarzwurzelkapellen darum kloppten noch konformer und eintöniger zu werden, erkannten MAYHEM den hypnotischen, ja fast meditativen Charakter ihrer Musik und verstärkten dies mit Csihars eigenartigem Gemurmel.
Hinzu kommt noch dieser richtig gut in Szene gesetzte Gitarrensound, der sich betäubend ins Hirn sägt. Überhaupt ist hier wenig von der "No-Fi"-Attitüde des damaligen BlackMetals zu hören. "De Mysteriis Dom Sathanas" ist für meine Ohren sehr gut produziert und läßt kein Instrument in irgendwelchen Hallorgien untergehen.
Aber was wäre diese exzellente Scheibe ohne diese grandiosen Songs an sich? Alleine schon der Einstieg mit meinem absoluten Liebling von MAYHEM, nämlich "Funeral Fog", treibt mir Freudentränen in die Augen. Ganz besonders freue ich mich auch immer auf "Life Eternal", welches mich herrlichst in Trance zu setzen weiß. Der Titeltrack kommt zu guter Letzt und kloppt nochmal morbid-göttlich die Glückshormone gegen die Hirnrinde.
"De Mysteriis Dom Sathanas" ist nix für Scheuklappenhörer, weder für schwarzhörende, noch für andere. Was hier aufgetischt wird, sträubt sich vehement dagegen mit irgendetwas anderem verglichen zu werden. Das schaurig-schummrige Instrumentarium bleibt klar im MAYHEM-Sektor und bildete einen Standard, den so keine andere Band mehr antastete. Csihars Gestöhne bleibt Geschmackssache, doch mir würde nix anderes mehr besser abgehen!
Jede andere Platte nach diesem 93er Debüt ist absolut großartig und unterstreicht nur noch die Originalität der Gruppe. Black Metal ist Black Metal und MAYHEM sind MAYHEM. Bis auf Deathcrush (welches ja eigentlich ein Demo ist) kann man bei allen Studiowerken zugreifen, man bekommt immer etwas hochwertig Spezielles.
Punkte: 8 / 10