"Dead Eyed Sleeper"...der Name klingt nach einer -core-Band. Da hab ich mich getäuscht. Hinter dem Namen verbergen sich seit 2007 fünf Baden-Württemberger, von denen vier vorher bei "Legacy", ebenfalls aus Baden-Württemberg, tätig waren. 2009 wurde über SCR ihr zweites Studioalbum, welches den Namen "Through Forests Of Nonentities" trägt, veröffentlicht.
Mit "Through Forests Of Nonentities" bekommt man ein extrem umfang- und abwechslungsreiches Stück Musik geliefert. Kurz gesagt produzieren die Deutschen eine Mischung aus Technical und Progressive Death Metal, mit ein paar Jazz-Einflüssen. Das klingt genauso wie es sich liest, nämlich ungewohnt, experimentell, aber einfach genial.
Oben hab ich bereits den Abwechslungsreichtum des Albums angesprochen. Da wir uns im Technical und Progressive Death Metal befinden ist es logisch, dass dieser großteils von den Gitarren, den Drums und auch dem Bass kommt. Die Gitarren sind in Sachen Technik und Tempo einwandfrei und sehr variationsreich gespielt. So auch die Drums und der Bass, falls er mal zu hören ist. Das klingt teilweise etwas nach Kollegen wie "Necrophagist" oder "Obscura." Der Unterschied zu den beiden Truppen ist jedoch, dass "Dead Eyed Sleeper" einen viel abwechslungsreicheren Gesang haben, aber noch nicht so eingängige Melodien wie "Necrophagist" haben. "Epitaph", das "aktuellste" Album von "Necrophagist" (Review auf Rotting Hill!) ist musikalisch einwandfrei, melodisch, brutal und technisch perfekt gespielt. Der Gesang ist dabei auch super, jedoch besteht er immer nur aus tiefem Gegröhle. (Das liegt vielleicht daran, dass Sänger Muhammed auch zugleich Gitarrist ist und dadurch nicht abwechslungsreicher singen kann.) "Dead Eyed Sleeper"-Sänger Sam Anetzberger bietet da jedoch neben dem tiefen Gegrunze auch höhere Schreie bis markerschütterndes Gekreische.
Dennoch ist das musikalische Niveau schon ziemlich hoch gesetzt. Durch die Gitarren wurden gewaltige Riffgewitter und Stürme von Soli auf die Metalheads losgelassen. Das Schlagzeug treibt dieses Unwetter noch weiter an und verleiht den neun Stücken eine Menge Druck und Komplexität.
Anspieltipps sind "Of Vibes And Lenses", "Cage Of Immaturity", "Eye Am Glowing Pulse" und "Enigmatic Conniption."
"Through Forests Of Nonentitie" ist ein ziemlich starkes Album, welches viel technische Raffinesse und Brutalität bietet. Dennoch kann es mit Größen wie den bereits oft erwähnten "Necrophagist" nicht mithalten, da noch das gewisse Etwas fehlt, ohne dem sich die Songs nicht in das Gehör eingravieren lassen wollen. Nach ein paar Hörvorgängen kennt man die Songs der CD schon etwas und die Hits lassen sich gut erkennen.
Punkte: 8 / 10