Necrophagist Epitaph (2004) - ein Review von Mosa93

Necrophagist: Epitaph - Cover
1
1 Review
19
19 Ratings
8.92
∅-Bew.
Typ: Album
Genre(s): Metal: Death Metal, Progressive Metal



03.06.2009 15:14

Geschrieben für www.rottinghill.at

Necrophagist dürfte eigentlich jedem Fan von (technischem) Death Metal ein Begriff sein. Die deutsche Band ist bereits seit 1992 tätig und hat auch dementsprechend viel veröffentlicht, nämlich zwei Demos und zwei Alben. Aber gut, nur weil sie wenig veröffentlichen heißt das nicht, dass sie ideenlos sind. Manchmal hat es sogar mehr Sinn, sich Zeit zu lassen, wie man am Beispiel von ihrem bisher neuesten Werk, „Epitaph“ aus dem Jahre 2004, gut erkennt.

Technical Death Metal…Man denkt sofort an viele melodische Soli, geniale Riffs und viele Takt- und Tempowechsel. Genau das bekommt man bei dem Album auch zu hören. Die Gitarristen Christian Muenzner und Muhammed Suiçmez, welcher auch für Grunts und Growls zuständig ist, haben sich mächtig Mühe gegeben, um den Fans geniale Saitenhiebe zu verpassen. Dazu gesellen sich die abwechslungsreich und sehr professionell eingespielten Drums, an denen Hannes Grossmann tätig war, welcher, wie auch sein Kollege Muenzner, jetzt bei der bayrischen Technical Death-Truppe Obscura angestellt ist.

Kommen wir aber zur Musik. Das Album wird schnell und natürlich mit einem hohen technischen Anspruch eingeleitet, nämlich mit einem meiner persönlichen Highlights des Albums, „Stabwound.“ Doublebass, ein schnelles Riff, dazu melodische Soli und die tiefen Growlings seitens Muhammed. Das Problem bei Veröffentlichungen aus diesem Genre ist oft, dass die Songs zwar super klingen, sich aber wiederholen. Dies ist hier nicht der Fall. Jedes Stück wurde mit der vorausgesetzten Portion Eigenständigkeit gesegnet, sodass man behutsam eine Schleife einstellen und das Album auch mehrmals durchhören kann. Das sollte man auch tun. Bei Soli- und Riff-Portionen dieser Größenordnung braucht es einfach mehrere Durchläufe bis man die Unterschiede und Feinheiten der acht Tracks erkennen und entspannt genießen kann.

Neben "Stabwound" sind noch „Only Ash Remains“, welches gegen Ende ungewöhnlich, aber einfach nur genial klingt, und die Stücke „Ignominious & Pale „ und „Seven" weitere nennenswerte Anspieltipps.

Dadurch hab ich jetzt bereits alles gesagt, was man wissen muss. Ehrlich gesagt, finde ich keine Nachteile am Album. Ich hab nur gelesen, dass das Vorgängeralbum noch besser sein soll. Diese Aussage kann ich aber (noch) nicht unterschreiben, da ich mich mit ihrem Debütalbum „Onset Of Putrefaction“ bisher zu wenig beschäftigt habe. Mehr finde ich aber nicht, da der Sound perfekt ist, die Musik einwandfrei, facetten- und abwechslungsreich eingespielt worden ist. So etwas nenne ich die Kunst der Perfektion.

Empfehlen kann ich das Album jedem Fan von technisch anspruchsvollem Death Metal. Jedoch sollten auch Genre-Neulinge den Versuch wagen und in das Album reinhören. Glaubt mir, bereuen werdet ihr es nicht.

Punkte: 10 / 10


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