Hombre Lobo ist ein vorzügliches Album. Vorzügliche Musik, die trotz fast schon haarsträubendem Lo-Fi Charakter zu unterhalten weiß. So klingt das neue Eels Album gar nicht altbacken, obwohl die Zutaten vermutlich die selben sind, die E. für seine anderen Alben verkocht hat. Betrachten wir diese Scheibe mal wie ein Isomer. Es setzt sich anders zusammen.
Hombre Lobo ist keine Emotion, es ist mehr ein überlegter Schritt nach vorne. Eingefangen von einem Mann, der offenbar sehr bewegende Geschichten erlebt hat. Hombre Lobo klingt reif. Erwachsen.
Musikalisch präsentiert Mark Oliver Everett seine Intelligenz. Minimalistisch, trashig, treibend. E. weiß wo Pausen angebracht sind und wo er aufs Gas gehen muss. Man hört Country und Rockabillyrhythmik heraus. Durch den ständigen Drive, der auf dem Gesang liegt, erscheint das Album in einem sehr sympathischen Indielicht. Authentisch klingt es.
Insgesamt wirkt das Album durchdacht. Es trödelt nicht vor sich herum und E. suhlt sich hier keinesfalls in depressiver Stimmung, nein - Er geht nach vorne, ist sehr offensiv.
12 Songs of Desire, so der Untertitel von Hombre Lobo. 12 Songs über Begierde und Unverständnis für die Welt. Fast schon unbeholfen und trotzdem bestimmt. 12 Songs für jedes Wetter. 12 Songs, die dem Hörer die Realität zeigen, ohne ihm Hoffnung zu nehmen.
Ein vorzügliches Album.
Punkte: 9 / 10