"Frequency" stellt dabei keine Ausnahme dar, obwohl es eine grundlegende Veränderung innerhalb der Band gibt. Martin Orford, einer der beiden Bandgründer, ist nach 26 Jahren bei IQ ausgestiegen. Und doch klingt "Frequency" wie ein typisches IQ-Werk, was auch daran liegt, dass der bis dato recht unbekannte Mark Westworth einen hervorragenden Job an den Tasten abliefert. Die sieben kleinen Epen, zwischen fünf und dreizehn Minuten lang, verzücken mit den üblichen Trademarks. Es gibt das bereits betonte sphärische Keyboardspiel, die sanften Gitarrensoli von Michael Holmes, grandiose Melodylines von Peter Nicholls und das alles verpackt in intelligent arrangierten Songs, die auf ihre eigentümliche Weise völlig unterschiedlich klingen, obwohl die Zutaten sehr ähnlich sind. Da ist es auch egal, ob man das balladeske 'One Fatal Mistake', das im Bandkontext fast schon harte 'Ryker Skies' oder das Herzstück 'The Province Of The King' hört.
Klar muss aber auch sein, dass IQ härtetechnisch für die meisten Leser hier deutlich zu wenig sein dürfte. Bratende Gitarren gibt es hier nicht. Auch das Schlagzeug treibt nicht an, sondern unterstützt rhythmisch. Es ist eben typischer britischer Prog. In seiner allerbesten Form. Wer bei Bands wie PENDRAGON, ENCHANT oder JADIS in der ersten Kaufreihe steht, ist auch hier goldrichtig aufgehoben. Genau genommen der erste progressive Höhepunkt des Jahres.
Anspieltipps: Stranger Than Friction, One Fatal Mistake, Ryker Skies, The Province Of The King
http://www.powermetal.de/review/review-IQ/Frequency,14014.html
Punkte: 9 / 10
