Nun aber zum neuen Album. Ich muss es gleich gestehen, anfangs habe ich mich etwas schwer getan Zugang zu finden, denn die zehn Songs sind vom Tempo her alle recht nah beisammen. Es gibt zwar auch auf diesem Album ein paar langsamere und ein paar flottere Songs, aber die flotten Songs sind etwas gemächlicher wie früher und die langsamen dafür etwas flotter, oder so... Bei "Dehumanizer" hab ich mich leichter getan, denn dieses Album ist vom Tempo her abwechslungsreicher wie "The Devil You Know". Nachdem ich aber meine Eingewöhnungszeit hinter mir hatte, ploppten aus dem Album ein erstklassiger Song nach dem anderen hervor. Mit dem abwechslungreichen, von einem genialen Hauptthema getragenen "Bible Black", den es schon als Promo-Song im Internet zu hören gab, kannte ich einen sehr starken Song vorab schon, und zu dem schlossen dann der schwere Opener "Atom And Evil", das eingängige, fast schon leichte "Double The Pain" und das schnelle "Eating The Cannibals" auf. Nachdem sich zu diesen Songs dann recht bald auch noch "Rock and Roll Angel", das langsame "Follow The Tears" und das flotte "Neverwhere" hinzugesellten, war eines klar: Black Sabbath – oder "Heaven & Hell" – können es immer noch, und wie!
Insgesamt ist "The Devil You Know" ein mit einer fetten Produktion ausgestattes Album, durch welche die schweren Riffs von Tony Iommi perfekt in Szene gesetzt werden. Dazu dann noch der immer noch und immer wieder göttliche Gesang von Ronnie James Dio und die pumpende Rhythmusfraktion von Geezer Butler und Vinnie Appice – da kann ja eigentlich nichts schief gehen – und so geht hier auch nichts schief. "The Devil You Know" sollte ein Muss für alle Sabbath Fans sein und natürlich erst recht für all jene, die "Heaven And Hell und "The Mob Rules" zu ihren Lieblingsalben zählen.
Was dieses Album zusätzlich noch so wertvoll macht ist schlicht und ergreifend die Tatsache, dass nun endlich nach 14 Jahren wieder ein Black Sabbath Album veröffentlicht wurde. Und das ist wirklich eine Genugtuung, denn eine Band wie Black Sabbath ist einfach zu wichtig, um einfach so unterzugehen bzw. zu einer reinen Reunion-Liveband zu verkommen. Es gab ja zwischenzeitlich auch immer wieder Ankündigungen, dass Sabbath ein Album mit Ozzy schreiben wollen, aber wer braucht das jetzt noch, wenn es nun wieder ein Sabbath Album mit Ronnie gibt? Ich zumindest nicht! Und nach seinen Äußerungen in Interviews braucht es Geezer Butler wohl auch nicht – wegen mir können sie also gerne noch ein Album in dieser Besetzung machen ;-)
Anmerkung: Dieses Review stammt aus dem Jahr 2009 – leider ist ja dann doch anders gekommen... RIP Ronnie!
Stefan / www.rdmag.de
Punkte: 9 / 10